Bewertung
Was Habba als «Joe Bidens falsches Oval Office» bezeichnet, ist in Wirklichkeit das «South Court Auditorium» im Eisenhower Building. Diesen Raum hat seit 2012 jeder US-Präsident für Pressekonferenzen und Reden genutzt.
Fakten
Habba ist Beraterin von Präsident Donald Trump und wurde kürzlich zum Bundesanwalt in New Jersey ernannt. In dem Video behauptet Habba, sie habe eine Entdeckung gemacht. In Wirklichkeit gibt es jedoch nichts zu sehen, was nicht schon bekannt wäre.
Das «South Court Auditorium»
Habba befindet sich im «South Court Auditorium», einem Raum im «Eisenhower Executive Office Building» neben dem Weißen Haus. Das Auditorium wurde seit 2012 von jedem US-Präsidenten für Ankündigungen oder andere Veranstaltungen genutzt, bei denen viele Pressevertreter beteiligt waren.
Fotos von Getty Images zeigen Joe Biden im Oktober 2024 im Auditorium, als er über den Hurrikan Milton informiert wurde, der sich zu diesem Zeitpunkt den USA näherte. Erkennbar sind die gleichen Holzpaneele im Hintergrund und der kleine Schreibtisch, an dem Habba auch in ihrem Video sitzt.
Zahlreiche weitere Fotos zeigen außerdem Präsident Trump während seiner beiden Amtszeiten, den ehemaligen Präsidenten Barack Obama oder andere Regierungsvertreter im selben Raum.
Trump hielt kürzlich im «South Court Auditorium» per Video zugeschaltet eine Rede vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Hinter Trump befindet sich dieselbe Fläche mit dem Bild des Weißkopfseeadlers, die auch acht Sekunden nach Beginn von Habbas Video zu sehen ist.
Nutzung von Unterschriftenmaschinen ist gängige Praxis
Der User nimmt in seinem Facebook-Post auch Bezug zu Unterschriftenmaschinen. Donald Trump hat im März die Gültigkeit von durch Joe Biden ausgesprochenen Begnadigungen infrage gestellt und griff dabei eine in rechten Kreisen verbreitete Verschwörungstheorie auf. Sie seien «nichtig», da sie mit einer Unterschriftenmaschine (Autopen) unterzeichnet worden seien. In dem Post heißt es weiter, es bestehe der Verdacht, dass Biden und seine Mitarbeiter einen sogenannten Autopen «missbraucht» hätten.
Ob Biden für die Begnadigungen tatsächlich einen sogenannten Autopen nutzte, ist unklar. Ein solcher Vorgang wäre jedoch nicht ungewöhnlich. Wie mehrere US-Medien berichteten, verwendeten auch frühere Präsidenten die mechanische Signaturhilfe für Begnadigungen und andere Dokumente.
(Stand: 15.4.2025)