Die vom European Digital Media Observatory (EDMO) eingerichtete Task Force zu den Wahlen zum Europäischen Parlament 2024 hat eine Analyse über die Desinformationsnarrative während der Wahlen in Europa 2023 veröffentlicht.
Sie basiert auf über 900 Faktenchecks, die im Rahmen von elf Wahlen in zehn verschiedenen europäischen Ländern bis Oktober 2023 publiziert wurden, und zwar in Tschechien, Estland, Bulgarien, Finnland, Griechenland, Spanien, Slowakei, Polen, Montenegro und der Türkei.
Die Desinformations-Trends während der diesjährigen Wahlen können nützliche Hinweise liefern, womit im Europa-Wahlkampf gerechnet werden muss.
Die Analyse zeigt, dass während der Wahlkampagnen in allen zehn Ländern Falschinformationen weit verbreitet waren, insbesondere über den Wahlprozess. Falsche Darstellungen zielten oft darauf ab, die Wahlen durch unbegründete Behauptungen über Wahlbetrug, ausländische Einflüsse und unfaire Praktiken zu delegitimieren.
In jedem Land wurden auch besondere Desinformations-Trends festgestellt, die durch nationale Kontexte und aktuelle globale Ereignisse beeinflusst werden. Zu den wichtigsten Themen gehören der Krieg in der Ukraine, Wirtschaft, Klimawandel und gesellschaftliche Fragen (darunter Gender-Themen, Religion und Migration).
Diese Schwerpunkte zeigen, dass vor allem über gesellschaftliche umstrittene Fragen und und politisch kontroverse Themen besonders viele Falschbehauptungen kursieren. Umso wichtiger ist es, demokratische Diskurse auf einer verlässliche Faktenbasis zu führen. Deshalb ist es wichtig, Fakten zu überprüfen und Sensibilisierungsinitiativen zu starten, um die Integrität der Wahlen und die demokratischen Werte in der EU zu schützen.
Zur Analyse (auf Englisch) auf der EDMO-Website.