Bewertung
Falsch. Das Video zeigt den Einsatz zur Bekämpfung des Denguefiebers, einer potenziell tödlichen Infektionskrankheit, die von Moskitos übertragen wird. Es hat nichts mit sogenannten Chemtrails zu tun: Das bleibt eine Verschwörungstheorie.
Fakten
Die Bilderrückwärtssuche eines Screenshots aus dem Video führt zu einem X-Post der Zeitung «Diario El Salvador» mit dem Video. Daraus geht hervor, dass im Osten der Hauptstadt eine Vektorkontrolle durchführt wurde – eine Maßnahme gegen die Ausbreitung einer Krankheit. Mit Vektor ist in diesem Zusammenhang das Tier gemeint, das die Krankheit übertragen kann.
Weitere Informationen dazu finden sich in lokalen Zeitungen. Die Aktion werde vom Verteidigungsministerium geleitet. Demnach folgten diese Maßnahmen dem Aufruf des Zivilschutzes aufgrund des starken Anstiegs der Denguefieber-Fälle. Es handelt sich dabei um eine gefährliche Infektionskrankheit, die vor allem in feuchtwarmen Gebieten von Mücken übertragen wird.
Keine Gefahr bei korrekter Anwendung
Das Versprühen von Insektiziden in der Luft (aerial spraying auf Englisch) ist laut dem amerikanischen Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC) sicher. Wenn es korrekt durchgeführt wird, bestehe keine Gefahr für die Gesundheit – auch wenn die Art dieser Schädlingsbekämpfung drastisch erscheinen mag.
Das Sprühen dient dazu, die Größe der Mückenpopulation zu begrenzen und damit die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung zu verringern. Die Insektizide töten sowohl Larven als auch Mücken.
Was ist mit Chemtrails gemeint?
Die Verschwörungstheorie der Chemtrails ist alt: Schon in den 1990er Jahren kursierte die Behauptung, dass Regierungen versuchen würden, auf diese Weise die Bevölkerung zu vergiften. Als angeblicher Beweis werden oft die weißen Streifen angeführt, die hinter Düsenflugzeugen zu sehen sind. In Wirklichkeit sind diese Spuren Kondensstreifen, eine Reaktion von Wasserdampf und den Rußpartikeln des verbrannten Flugzeugtreibstoffs, die, je nach Lufttemperatur, zu Eiskristallen gefrieren.
(Stand: 20.8.2024)