Experten warnen vor Hausmitteln bei Zahnstein

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Laut Experten gibt es keine Hausmittel, die bereits vorhandenen Zahnstein vollständig entfernen können. Einige Substanzen können Zähne und Zahnfleisch sogar schädigen.

Fakten

Christian Graetz, Oberarzt für Parodontologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, erklärt der Deutschen Presse-Agentur (dpa): «Zahnstein ist eine Form des mineralisierten Biofilms in der Mundhöhle und kann eine Härte erreichen, die ähnlich des Knochens oder der Zahnhartsubstanz ist. Darin liegt auch das Problem, Zahnstein lässt sich nicht mehr mit der Zahnbürste einfach entfernen, es bedarf professioneller Hilfe.»

Eine unsachgemäße Entfernung von Zahnstein könne zu irreversiblen Schäden an Zahnfleisch und Zähnen führen, denn Hausmittel wie Wasserstoffperoxid, Backpulver und Natron greifen den Zahnstein zwar oberflächlich an. Sie schädigen jedoch gleichzeitig die Zahnhartsubstanz und können weitere Verletzungen am Zahnfleisch verursachen.

Graetz warnt daher vor der Backpulver-Mischung und empfiehlt stattdessen eine tägliche gründliche Mundhygiene, um der Zahnsteinbildung vorzubeugen, sowie regelmäßige Zahnarztbesuche für eine professionelle Reinigung.

Andreas Braun, Direktor der Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde am Universitätsklinikum Aachen, ergänzt auf dpa-Anfrage: «Bei der häuslichen Verwendung von Backpulver mit einer Zahnbürste werden nicht nur Auflagerungen, sondern auch Bestandteile der Zahnhartsubstanz abgeschliffen und das Zahnfleisch möglicherweise verletzt. Hinzu kommt, dass Backpulver auch einen Säureanteil enthält, sodass die Zähne zusätzlich geschädigt werden können.»

Insgesamt ist es also ratsam, auf Hausmittel zur Entfernung von Zahnstein zu verzichten und sich stattdessen auf eine konsequente Mundhygiene zu konzentrieren. Regelmäßiges und gründliches Zähneputzen, die Verwendung von Zahnseide und regelmäßige Besuche beim Zahnarzt sind die besten Maßnahmen, um die Bildung von Zahnstein zu verhindern und die Gesundheit der Zähne und des Zahnfleisches zu fördern.

(Stand: 6.7.2023)