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Genetisch veränderte Lebensmittel laut Studien unbedenklich

Befürworter von gentechnisch veränderten Lebensmittel sagen, dass diese Technologie die einzige Möglichkeit ist, eine sich erwärmende, immer stärker bevölkerte Welt zu ernähren. Kritiker bemängeln, dass dadurch die Natur manipuliert wird oder befürchten Gesundheitsgefahren. Laut einem Facebook-Post sollen nun alle Produkte, die das Label «Ingredients derived from a bioengineered source» auf Verpackungen tragen, die Fähigkeit haben, den «Körper zu verändern» und die DNA des Menschen zu beeinflussen. Dazu wird das Etikett einer Mayonnaise-Tube gezeigt, auf dem der Hinweis zu sehen ist.
Bewertung 
Es gibt keine Hinweise, dass genetisch veränderte Lebensmittel das Erbgut des Menschen verändern können. Die überwiegende Mehrheit der Studien deutet darauf hin, dass der Verzehr solcher Lebensmittel unbedenklich ist. 
Fakten
In den USA werden Lebensmittel mit dem Label «Ingredients derived from a bioengineered source» gekennzeichnet, wenn sie aus Pflanzen oder Tieren stammen, die durch Gentechnik-Technologien verändert wurden. Dies bedeutet etwa, dass der DNA einer Pflanze oder eines Tieres Gene hinzugefügt wurden, um bestimmte Eigenschaften zu verbessern, wie zum Beispiel eine Resistenz gegen Schädlinge oder eine Erhöhung der Nährstoffzufuhr.Die Verordnung zur neuen Kennzeichnung trat zum 1. Januar 2022 in Kraft. Vorher wurden diese Lebensmittel als GMO («Genetically modified organisms») bezeichnet. Die aktuelle Kennzeichnung soll transparenter und deutlicher über Inhaltsstoffe von Produkten informieren.

Wissenschaft und Behörden sehen keine Bedenken

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft genetisch veränderte Lebensmittel als unbedenklich ein. Auf der Webseite heißt es: «Die derzeit auf dem internationalen Markt erhältlichen gentechnisch veränderten Lebensmittel haben die Sicherheitsbewertungen bestanden und stellen wahrscheinlich keine Risiken für die menschliche Gesundheit dar.» Es seien zudem «keine Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit durch den Verzehr solcher Lebensmittel durch die allgemeine Bevölkerung in den Ländern, in denen sie zugelassen sind» nachgewiesen.

Die US-amerikanische «National Academies of Sciences, Engineering and Medicine» fand keine Beweise dafür, dass Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Nutzpflanzen weniger sicher sind als Lebensmittel aus nicht gentechnisch veränderten Nutzpflanzen. Auch die US-Gesundheitsbehörde FDA bewertet biotechnologisch hergestellte Lebensmittel als sicher und als keine Gefahr für die Gesundheit. Sie seien, so die Behörde, nicht ungesünder, als konventionell hergestellte Lebensmittel

Mehrere Studien konnten ebenfalls keine Belege dafür finden, dass genetisch veränderte Lebensmittel das Erbgut des Menschen verändern. Auch das Unternehmen Unilever, das die gezeigte Mayonnaise herstellt, versichert, dass die verkauften Lebensmittel sicher sind und regelmäßigen Kontrollen unterliegen.

Anbau genetisch veränderter Lebensmittel in Deutschland verboten

Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen ist in Deutschland verboten, während der Verkauf einiger gentechnisch veränderter Lebensmittel erlaubt ist. Diese müssen gesondert gekennzeichnet werden, wobei es dafür Ausnahmen gibt. Beispielsweise bei Produkten von Tieren, die mit Futter aus gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert wurden. Dabei spielt es jedoch keine Rolle, ob die jeweilige gentechnische Veränderung im Endprodukt analytisch nachweisbar ist.

Grundsätzlich werden genetisch veränderte Lebensmittel durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) geprüft, bevor eine Zulassung erteilt wird. Danach wird in der Regel eine zehnjährige Lizenz für den EU-Markt erteilt. Nach Ablauf dieser Lizenz muss das Produkt neu durch die Behörde bewertet werden.

(Stand: 25.1.2023)

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Wirtschaft, Gesundheit, Umwelt

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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