Bewertung
Die globale Durchschnittstemperatur steigt nachweislich. Kurzfristige Abweichungen widerlegen diesen Trend nicht.
Fakten
Wie der Weltklimarat (IPCC), die US-Weltraumbehörde NASA oder der Deutsche Wetterdienst (DWD) unabhängig und regelmäßig berichten, ist der globale Temperaturanstieg eindeutig messbar und vor allem auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen. Die acht wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen waren die vergangenen acht, wie etwa beim MDR oder dem Umweltbundesamt nachzulesen ist.
In dem Blog-Beitrag, der emotionalisierende Sprache verwendet, werden Daten von Copernicus, dem Erdbeobachtungsprogramm der EU, beziehungsweise dessen Copernicus Climate Change Service zur Argumentation herangezogen.
Momentaufnahme vom 4. Juli
Angeblich soll eine im Beitrag geteilte Copernicus-Grafik beweisen, dass die globalen Temperaturen fallen und auf den Mittelwert von 1991 bis 2020 zusteuern. Der jüngste Wert vom 4. Juli ist tatsächlich deutlich niedriger als die Werte der Vormonate und des Vorjahres.
Doch daraus einen Trend abzuleiten, ist gewagt: Schon am Erscheinungstag des Artikels, dem 8. Juli, lag die Durchschnittstemperatur wieder 0,23 Grad Celsius höher. Und am 14. Juli war es in etwa so warm wie in den beiden Vorjahren, für die die bislang höchsten Messdaten verzeichnet wurden.
Und die Grafik zeigt noch mehr: Die Daten von 1940 bis 2023 sind in Grau eingezeichnet, die jüngsten farbig. Es ist deutlich zu erkennen, dass die Daten von 2024 und 2025 in jedem Monat höher liegen als fast alle älteren. Auf einer Grafik des DWD, die Temperaturanomalien im Jahresmittel darstellt, ist der Anstieg ebenfalls deutlich zu erkennen.
Langfristiger Anstieg eindeutig belegt
Monatliche Temperaturschwankungen sind völlig normal. Sie können etwa durch Wetterphänomene wie El Niño, also durch zyklische Veränderungen der Meeresströmungen, oder kurzfristige Wetterlagen beeinflusst werden. Verwechslungen zwischen Wetter und Klima sind in dieser Debatte häufig.
Diese kurzfristigen Schwankungen widerlegen die messbare, langfristige Erderwärmung jedoch nicht. So gab es im Juni 2025 wieder einmal einen Temperaturrekord: Wie etwa «Tagesschau» berichtet, war der vergangene Monat der heißeste Juni seit Wetteraufzeichnung.
Zum Thema Klimawandel und Extremwetter kursieren unzählige Falschbehauptungen. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) hat dazu bereits viele Faktenchecks veröffentlicht. Etwa über den Einfluss von CO2, oder zur Behauptung, es hätte schon früher wärmere Perioden gegeben.
(Stand: 14.7.2025)
