Bewertung
Falsch. Der Firmensitz von Biontech ist nach wie vor in Mainz, auch wenn das Unternehmen Standorte in vielen anderen Ländern hat und ausbaut.
Fakten
Auf der Webseite des Unternehmens Biontech wird als «globaler Hauptsitz» Mainz angegeben. Auch im Impressum lautet der Unternehmenssitz der Biontech SE: An der Goldgrube 12 in Mainz. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zudem die Richtigkeit dieser Angaben.
Auch im Bundestag gab es kürzlich Verwirrung um Standorte von Biontech: In der Plenardebatte am 5. Juli sagte Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) in einer Rede über den Wirtschaftsstandort Deutschland: «Wundert es Sie, dass ein Unternehmen wie Biontech mittlerweile seinen Sitz außerhalb der Europäischen Union, nämlich nach Großbritannien, verlegt hat? (Video ab Minute 5:30, Kurzform)
Im nachträglich veröffentlichten Plenarprotokoll wurde die Aussage korrigiert. Dort heißt es: «Wundert es Sie, dass ein Unternehmen wie BioNTech seine Krebsforschung nach außerhalb der Europäischen Union, und zwar nach Großbritannien, verlegt hat?» Es habe sich in der freien Rede von Friedrich Merz um eine Ungenauigkeit gehandelt, sagte ein Sprecher der Unionsfraktion der dpa über die Änderung.
Doch auch diese Angabe zur Krebsforschung ist nicht ganz korrekt formuliert. Eigentlich hatte Friedrich Merz bereits im Juni in einem Interview mit dem «Handelsblatt» zutreffend davon gesprochen, dass Biontech «Teile seiner Krebsforschung nach Großbritannien» verlagere. Im Januar gab Biontech eine neue Partnerschaft mit der britischen Regierung bekannt, um ein Forschungs- und Entwicklungszentrum zur Krebstherapie in Großbritannien aufzubauen.
Dabei soll laut Pressemitteilung auch ein regionaler Hauptsitz in London entstehen. Eine Biontech-Sprecherin bestätigte auf dpa-Anfrage, dass Großbritannien als zusätzlicher Standort geplant sei. Vor allem in Deutschland, aber auch in den USA und nun künftig im Vereinigten Königreich forsche Biontech ebenfalls weiterhin an Krebsbehandlungen. Ein Artikel der «Bild»-Zeitung, die im Januar anfänglich auch schrieb, die Krebsforschung werde allgemein umziehen, wurde nachträglich konkretisiert.
(Stand: 11.07.2023)