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Interview über Hetero-Männer wurde inszeniert

Wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität erleben viele Menschen Diskriminierung. Das ist auch Thema in einem aktuell kursierenden Video. Darin sagt eine Person, dass es diskriminierend sei, wenn ein Mann sich sexuell nicht zu Männern hingezogen fühlt. Unter dem Video finden sich kritische Stimmen: «Vielleicht sollte dieser Mensch mal vor seiner eigenen Haustür kehren, und mal seine eigene Denkweise hinterfragen.» In welchem Kontext entstand der Clip?

Bewertung

Das Video stammt im Original von einem als Satire gekennzeichneten Account.

Fakten

Um herauszufinden, um welche Person es sich im Video handelt, kann man nach darin gesprochenen Sätzen suchen. So stößt man auf ein Instagram-Video, in dem zwei Männer sich über die Aussagen amüsieren. Dazu ist die Youtube-Version des Videos verlinkt, unter dem sich mehrere Kommentare finden, die das Interview als Satire einordnen und auf die Kunstfigur «Julia Pimmelfricke» verweisen.

Unter diesem Namen existiert ein Instagram-Profil, das als «Satire/Parodie» gekennzeichnet ist. Auffällig an dem Profil ist, dass es nur einem Account folgt: «Udo Bönstrup». Eine Suche mit diesem Namen führt zu der Person hinter den Accounts: Hendrik Nitsch.

Auf Anfrage der dpa schrieb Nitsch, «dass es sich bei der Figur Julia Pimmelfricke, die ich darstelle, um eine Kunstfigur handelt, ebenso wie Udo Bönstrup. Beide Figuren sind satirisch und bewusst überspitzt dargestellt, um gesellschaftliche Diskussionen humoristisch und provozierend aufzugreifen.» Dies werde jedoch häufig missverstanden, «wenn Clips ohne erklärenden Hintergrund geteilt werden».

In der Rolle des Udo Bönstrup sorgte Nitsch schon 2020 für Aufsehen, als er an der TV-Show «Promi Big Brother» teilnahm. Der «Stern» berichtete über empörte Kommentare auf sein Auftreten. Nitsch gab demnach an, die Aussagen in seiner Satire-Rolle getätigt haben. Doch dass er eine Kunstfigur spielte, sei nicht erkennbar gewesen, so «ntv».

(Stand: 15.11.2024)

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LGBTQ+, Gesellschaft

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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