Bewertung
Falsch. Es finden sich keinerlei Verlautbarungen seitens türkischer Ministerien, wonach das Land einen Austritt aus der Nato vollzogen hat oder beabsichtigt. Der türkische Präsident verwies erst jüngst wieder auf die Türkei als «einer der stärksten Verbündeten der Nato».
Fakten
Erst kürzlich, am 23. September 2024, sagte Recep Tayyip Erdogan bei einem Treffen mit Thinktanks in New York: «Die Türkei ist einer der stärksten Verbündeten der Nato.» So steht es in einer Mitteilung auf der offiziellen Seite des türkischen Präsidenten (englisch: «Türkiye is one of Nato’s strongest allies.»). Während Erdogan also die Rolle seines Landes in dem Verteidigungsbündnis öffentlich bestärkt, teilen User im Netz zeitgleich das Sharepic mit der vermeintlichen Eilmeldung über den Austritt. Das widerspricht sich.
Keine offiziellen Verlautbarungen über angeblichen Austritt
Auf seiner Webseite geht auch das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Türkei weiter auf die Mitgliedschaft in der Nato ein. «Seit unserem Beitritt zum Bündnis im Jahre 1952 hat die NATO eine zentrale Rolle bei der Gewährleistung der Sicherheit unseres Landes gespielt und auf verschiedene Weise wesentlich zu unserem Ziel der Integration in die euro-atlantischen Strukturen beigetragen», heißt es dort.
Meldungen oder Ankündigungen, wonach die Türkei beabsichtigt, die Nato zu verlassen, gibt es auf der Webseite des Ministeriums hingegen nicht. Ebenso fehlen entsprechende Mitteilungen auf der Webseite des Verteidigungsministeriums sowie auf der Webseite der Nato. Das zeigt: Es handelt sich um eine Falschmeldung.
Die Türkei ist seit 1952 Nato-Mitglied
Drei Jahre nach der Gründung der Nato wurde die Türkei zusammen mit Griechenland am 18. Februar 1952 in einer ersten Erweiterungsrunde in die Nato aufgenommen. Die Türkei ist auf der offiziellen Webseite der Nato weiterhin als Mitglied aufgeführt.
In den Jahrzehnten der türkischen Nato-Mitgliedschaft galten die Beziehungen zwischen der Türkei und dem Verteidigungsbündnis mitunter als angespannt. So stellte sich die Türkei beispielsweise in jüngster Vergangenheit zunächst gegen die Aufnahme Schwedens in das Bündnis.
(Stand: 1.10.2024)