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Es gibt keine Belege oder seriösen Berichte, dass Klaus Schwab dies tatsächlich gesagt hat. Ein WEF-Sprecher bezeichnete die Aussagen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) als Falschbehauptungen.
Fakten
Die vermeintlichen Zitate Schwabs wurden auf Facebook-Accounts im Juli 2023 ohne nähere Angaben geteilt. Wann und wo Schwab sich derart geäußert haben soll, wird nicht angeführt.
Belege für das angebliche Zitat lassen sich nicht finden. Bei einer Google-Suche tauchen keine Medienberichte und Quellen mit dem vollständigen Wortlaut oder mit einzelnen Bestandteilen des Zitats auf.
Auch ein WEF-Sprecher dementierte auf dpa-Anfrage, dass Schwab sich derartig geäußert habe: «Das sind falsche Behauptungen, das Weltwirtschaftsforum hat nie derartige Ankündigungen gemacht.» Beim Weltwirtschaftsforum handelt es sich um eine Stiftung, die von Schwab gegründet wurde und Politiker, Wirtschaftsvertreter und weitere gesellschaftliche Akteure vernetzen will. Bekannt ist sie vor allem von ihrer jährlichen Konferenz im schweizerischen Davos.
Das vorgebliche Zitat enthält zudem Unstimmigkeiten. Unter CBDC versteht man gemeinhin «Central Bank Digital Currency», sprich digitale Zentralbankwährung. Das bedeutet, dass Zentralbanken anstatt Geld zu drucken digitale Währungen ausgeben, die breit zugänglich sind. In einem WEF-Analysepapier vom 29. Juni heißt es, dass derzeit mehr als 100 Länder an digitalen Zentralbankwährungen arbeiten beziehungsweise diese erforschen. China gehört demnach zu den Vorreitern.
Die Europäische Zentralbank (EZB) untersucht derzeit ebenfalls die Einführung eines digitalen Euro. Im Herbst 2023 wollte die Notenbank entscheiden, ob sie tatsächlich mit der Entwicklung eines digitalen Euro beginnt. Mit politischen Wahlen oder einem Sozialkreditsystem nach chinesischem Vorbild hat dies allerdings nichts zu tun.
(Stand: 2.8.2023)