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Liste mit angeblichen Nebenwirkungen stammt nicht von Pfizer

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer wurde während der Corona-Pandemie millionenfach verwendet. Nutzen und Risiken wurden breit diskutiert. Nun soll Pfizer eine «Liste der Nebenwirkungen» veröffentlicht haben, schreibt ein Facebook-Nutzer am 18. April 2025. Dazu teilt er eine Liste mit 46 angeblichen schwerwiegenden Nebenwirkungen. Die Auflistung beinhaltet zum Beispiel «Hirnstammthrombose», «Epileptische Psychose» und «Plötzlicher Tod». Stammt sie tatsächlich von Pfizer?

Bewertung

Die Liste weicht stark von den offiziell veröffentlichten Nebenwirkungen ab. Pfizer dementiert, eine derartige Liste veröffentlicht zu haben.

Fakten

Es gibt keinerlei Hinweise, dass die Auflistung von Pfizer stammt. Das zeigt eine Google-Suche mit den Stichworten «Nebenwirkungen Pfizer Corona Covid-19-Impfung».

Auch auf den Webseiten der Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer findet sich diese Liste nicht. Biontech veröffentlichte im Mai 2023 Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit der Impfung gemeldet wurden, Pfizer im August 2024.

Eine Anfrage der dpa bei dem Pharmakonzern bringt das gleiche Ergebnis: «Zunächst einmal veröffentlicht Pfizer keine Listen von Nebenwirkungen in sozialen Medien.» Für aktuelle Informationen zur Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs Comirnaty verweist Pfizer auf die Website der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA).

Dort findet sich unter anderem eine Liste bekannter Nebenwirkungen, die sich erheblich von der online kursierenden Liste unterscheidet. Es tauchen zwar einige Dinge auf beiden Listen auf, wie etwa Myokarditis, Perikarditis oder Gesichtslähmung. Viele angebliche Nebenwirkungen finden sich hingegen nur auf der Liste im Facebook-Post. So fehlen in der offiziellen Mitteilung etwa Lungenentzündung, Totgeburt und Diabetes.

Die EMA erklärt, dass die Sicherheit aller Covid-Impfstoffe kontinuierlich auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse überprüft wird. Sobald ein Arzneimittel eine Zulassung für die Anwendung in der EU erhalten hat, überwachen die EMA und die EU-Mitgliedstaaten kontinuierlich seine Sicherheit und ergreifen Maßnahmen, wenn neue Informationen darauf hinweisen, dass das Arzneimittel nicht mehr so sicher und wirksam ist, wie zuvor angenommen. Wie die Sicherheit der Covid-Impfstoffe bewertet wird, erklärt auch das Bundesgesundheitsministerium auf seiner Website.

(Stand: 6.5.2025)

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Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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