Im Netz werden Posts veröffentlicht, die belegen möchten, dass das Wetter beeinflusst wird. Ein auf mehreren Plattformen verbreitetes Video zeigt Standorte von Powerships des Karadeniz Konzerns, zum Beispiel in Dakar, vor Tokio und in Izmir. Der Kommentar zum Video: «weltweit wird das Wetter als WAFFE gegen Menschen angewendet…. die Spuren führen in die USA» (Schreibweise im Original).
Das ist falsch. Karadeniz Powerships sind schwimmende Kraftwerke, die oft eingesetzt werden, um in Krisengebieten Strom zu erzeugen. Der Zusammenhang zwischen den USA, Wetterwaffen und den Schiffen ist rein spekulativ und basiert auf Verschwörungstheorien.
Am Ende des Videos hört man jemanden auf Spanisch sagen, dass das «berühmte Karadeniz Powership Rauf Bey aktuell in Yokosuka (Japan), aber auf der Fahrt nach Marsa Bashayer im Sudan ist». Das Schiff ist seit 2018 an der Stromproduktion für den Sudan beteiligt.
Karadeniz Powerships betreiben mobile Energieversorgung. Die Powerships sind schwimmende Kraftwerke eines türkischen Erbauers, Betreibers und Eigentümers. Sie können mit Diesel oder Erdgas betrieben werden und fahren unter liberianischer Flagge.
Schiffe sorgen für Spekulationen
Im Vorfeld der extremen Regenfälle in Spanien im Herbst 2024 kursierten in sozialen Medien Behauptungen, dass Schiffe vor der Küste Valencias für die Wetterereignisse verantwortlich sein könnten. Ein Video zeigte ein Schiff der Karadeniz-Powership-Flotte, das angeblich vor der spanischen Küste gesichtet wurde.
Einzelne Nutzer vermuteten, dass diese Schiffe von HAARP für Wettermanipulation genutzt würden. HAARP (Hochfrequenz Forschungsprogramm zur Polarlichtaktivität), wird oft in derartigen Theorien erwähnt, tatsächlich wird in der Forschungsanlage in Alaska jedoch mittels Radiowellen die obere Atmosphäre (Ionosphäre) erforscht.
Die Forschungsanlage hat jedoch keinen nachgewiesenen Einfluss auf das Wetter. Dennoch wird die HAARP-Anlage in Verschwörungstheorien als «Geheimprojekt» bezeichnet und mit weltweit stattfindenden Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen und Vulkanausbrüchen in Zusammenhang gebracht.
Extremwetter werden wahrscheinlicher
Laut World Weather Attribution (WWA) waren die verheerenden Regenfälle und Überschwemmungen in Valencia am 29. Oktober 2024 um 12 Prozent stärker und doppelt so wahrscheinlich wie in der Welt vor dem Klimawandel. Das WWA stellte keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Ereignis und dem Klimawandel her, bezeichnete ihn aber als «sehr wahrscheinlich» als Ursache.
Auch dem Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) der Vereinten Nationen zufolge sind extreme Wetterereignisse, die Überschwemmungen und Dürren mit weitreichenden Folgen verursachen, als Folge des vom Menschen verursachten Klimawandels wahrscheinlicher geworden und haben sich verschärft.
(Stand: 16.12.2024)