Russische Desinformation in Afrika

Auch in Afrika ist Desinformation über den russischen Einmarsch in der Ukraine und generell über Russland ein relevantes Phänomen.

Um die dort herrschenden Desinformationsnarrative aufdecken und besser verstehen zu können, hat das European Digital Media Observatory (EDMO) mit der Faktencheck-Organisation Africa Check kooperiert und Ressourcen für eine Faktencheck-Analyse bereitgestellt.

Africa Check verfügt über Redaktionen in Südafrika, Nigeria, Kenia und Senegal und hat eine Reihe von freien Mitarbeitenden in weiteren Ländern Afrikas.

Bei der Analyse von Faktenchecks, die zwischen Februar 2022 und Oktober 2023 veröffentlicht wurden, hat Africa Check vier relevante Desinformationsnarrative identifiziert.

Das erste Narrativ „Russland hat die Unterstützung Afrikas und umgekehrt“ beinhaltet Falschnachrichten, die vor allem in Afrika verbreitet wurden, auch wenn einige von ihnen – unter anderem auf Englisch oder Französisch – auch Europa erreichten. Dieses Narrativ scheint am stärksten mit den diplomatischen Bemühungen Moskaus auf dem afrikanischen Kontinent verbunden zu sein und mit der Strategie des Kremls übereinzustimmen. Es nutzt die koloniale Vergangenheit des Westens aus, um Russland als natürlichen Verbündeten der afrikanischen Länder zu präsentieren, die unter der europäischen Herrschaft gelitten haben.

Die anderen in Afrika identifizierten Narrative tauchen auf in Europa auf. Das von Africa Check identifizierte Narrativ „Russland ist eine Weltmacht, mit der man sich messen muss“ überschneidet sich weitgehend mit dem Narrativ „Pro-russische Kriegspropaganda“, wie zum Beispiel die Übertreibung russischer militärischer Erfolge, die in den vergangenen monatlichen Faktencheck-Briefings von EDMO beleuchtet wurde. In ähnlicher Weise ist die Falschbehauptung „Es gibt keinen Krieg in der Ukraine“ in Afrika und Europa ein weit verbreitetes Phänomen (siehe das Narrativ „Den Krieg in Frage stellen“, das in den EDMO Insights deutlich wurde).

Schließlich scheint sich das von Africa Check beschriebene Narrativ „Die Ukraine als die Bösen (und Guten)“ mit zwei Narrativen zu überschneiden, die von EDMO in Europa identifiziert wurden: „Pro-ukrainische Kriegspropaganda“ und „Ukrainer und ukrainische Streitkräfte sind größtenteils pro-Nazi“ (dieses Narrativ ist ein Teil eines umfassenderen Narrativs, das den russischen Angriffskrieg rechtfertigt).

Desinformationsnarrative über den Krieg in der Ukraine:
Eine Analyse der in Afrika verbreiteten Behauptungen von Afrika Check

Kaum hatte Russland am 24. Februar 2022 seine groß angelegte Invasion in der Ukraine gestartet, begannen in Afrika falsche Behauptungen über den Krieg im Internet zu kursieren.

Auch wenn Afrika und seine Menschen weit von den Ereignissen in Europa entfernt zu sein scheinen, ist der Kontinent eine wichtige Bühne, auf der globale Mächte versuchen, den Einfluss ihrer Rivalen zu untergraben und ihr eigenes Ansehen zu stärken. Die Versuche, strategische Desinformationsnarrative zu verbreiten und über die traditionellen Medien oder soziale Netzwerke Einfluss zu gewinnen, schließen daher auch Afrika ein.

Die Zeit unmittelbar nach der Invasion war durch einen Anstieg der Desinformation in den sozialen Netzwerken gekennzeichnet. In den Monaten danach hat sich die Verbreitung falscher Behauptungen verlangsamt, vielleicht weil neuere Ereignisse relevanter waren oder sie über Plattformen wie Telegram verbreitet wurden, wo Behauptungen oft keiner Inhaltskontrolle unterliegen.

Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass viele der in Afrika verbreiteten Behauptungen über den Krieg zwar nicht völlig falsch sind, aber möglicherweise in irreführender Weise dargestellt werden und parteiisch oder polarisierend sind.

Die Faktencheck-Analyse von Africa Check zeigt jedoch mehrere gängige Desinformationsnarrative auf, die den Online-Diskurs über den Krieg in der Ukraine auf dem afrikanischen Kontinent prägen könnten.

#1 Russland hat die Unterstützung Afrikas und umgekehrt

Die meisten der überprüften Behauptungen konnten mit einem zentralen Desinformationsnarrativ in Verbindung gebracht werden – dass Russland die breite Unterstützung des afrikanischen Kontinents habe und umgekehrt. Dieses Narrativ wurde vor allem durch Beiträge auf Social Media verbreitet, in denen die engen Beziehungen zwischen Russland und afrikanischen Spitzenpolitikern hervorgehoben wurden. Es stimmt zwar, dass Russland enge Beziehungen zu einigen afrikanischen Staaten unterhält, aber viele Behauptungen übertreiben diese Beziehungen oder sind schlichtweg falsch.

So tauchte beispielsweise kurz nach der russischen Invasion ein Foto schlechter Qualität auf, das angeblich den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei der Ausbildung afrikanischer Freiheitskämpfer – darunter Samora Machel aus Mosambik und Emmerson Mnangagwa aus Simbabwe – im Jahr 1973 zeigt.

Das Foto kursiert seit mindestens 2018 auf Websites und in sozialen Netzwerken. In jüngster Zeit wurde es verwendet, um zu argumentieren, dass Afrikaner Russland im Krieg unterstützen sollten, weil Putin Freiheitskämpfer aus Südafrika, Mosambik und Nachbarländern ausgebildet habe, um „gegen westliche Tyrannen aufzustehen“.

Zwar hat die ehemalige Sowjetunion den Widerstandsbewegungen in einigen afrikanischen Ländern militärische Hilfe geleistet, doch Experten zufolge ist es höchst unwahrscheinlich, dass es sich bei dem Mann auf dem Bild um Putin handelt.

In den Behauptungen ging es auch um Russlands derzeitige Unterstützung für afrikanische Länder, insbesondere in Westafrika, wo die Ablehnung von Frankreichs Außenpolitik zunimmt.

Nach dem Abzug der französischen Truppen aus Mali im Februar 2022 zirkulierten beispielsweise Bilder auf Facebook, die angeblich russische Soldaten auf dem Weg in das westafrikanische Land zeigten. Die Bilder wurden aber tatsächlich bereits im Jahr 2014 aufgenommen. In einem späteren Video wurde behauptet, es zeige Putin auf der 77. Generalversammlung der Vereinten Nationen im September 2022, wo er gesagt haben soll, Russland werde „dem malischen Volk auch weiterhin seine ganze Unterstützung zukommen lassen“. Das Video stammt aus dem Jahr 2015 und Putin war bei der 77. Generalversammlung der Vereinten Nationen gar nicht anwesend.

Als die Forderungen nach einem Abzug der französischen Streitkräfte aus Niger lauter wurden, nahmen auch die Behauptungen über die russische Unterstützung für das Land zu.

Ende Juli 2023 wurde die Regierung Nigers durch einen Militärputsch gestürzt. Präsident Mohamed Bazoum und andere führende Politiker wurden verhaftet, die Verfassung des Landes außer Kraft gesetzt und die staatlichen Institutionen geschlossen. General Omar Tchiani, Chef der Präsidentengarde in Niger, ernannte sich selbst zum neuen Führer der Militärregierung.

Stunden nach dem Staatsstreich gingen Demonstranten in der Hauptstadt Niamey auf die Straße und feierten. Merkwürdigerweise schwenkten einige von ihnen russische Flaggen, ähnlich wie in Mali im Mai 2021 und in Burkina Faso im Oktober 2022.

Im September 2023 kursierte in den sozialen Medien Nigers, Nigerias und Südafrikas ein verpixeltes Video eines großen Flugzeugs, das über einer staubigen Stadt landete – angeblich ein „geleaktes“ Video eines russischen Flugzeugs, das in Niger gelandet war und Söldner der Wagner-Gruppe an Bord hatte. Obwohl die Wagner-Gruppe offiziell nicht mit dem Kreml in Verbindung steht, ist sie Berichten zufolge als Stellvertreter der russischen Regierung anzusehen. Seit 2017 sind Wagner-Söldner in mehreren afrikanischen Ländern aktiv, vor allem in Libyen, Sudan, der Zentralafrikanischen Republik und Mali. Die Putschisten in Niger haben Berichten zufolge Wagner-Söldner gebeten, ihnen zu helfen, an der Macht zu bleiben, aber das Video war bereits 17 Jahre alt.

Ebenfalls im September kursierten im Senegal Bilder, auf denen angeblich von Russland an Niger gelieferte militärische Ausrüstung zu sehen war. Keines der Bilder konnte mit einem der beiden Länder in Verbindung gebracht werden.

Eine weitaus geringere Zahl von Behauptungen bezog sich auf die gegenteilige Darstellung, dass Afrika die Ukraine unterstütze. So behaupteten beispielsweise in Namibia und Südafrika auf Facebook geteilte Beiträge, dass der namibische Präsident Hage Geingob gesagt habe, die Truppen seines Landes würden „nächste Woche Montag in die Ukraine fliegen“, offenbar, um der Ukraine in dem Konflikt zu helfen.

Es hat den Anschein, dass die Beiträge vom offiziellen Facebook-Konto der Tageszeitung The Namibia stammten. Das offizielle Twitter-Handle der Zeitung lautet „@TheNamibian“, aber das Konto, das die falschen Behauptungen verbreitete, hieß „@Thenamibianewsl“. Die Verwendung eines Handles oder Benutzernamens, der einem vertrauenswürdigen Konto ähnelt – aber nicht mit ihm identisch ist -, ist eine gängige Methode zur Verbreitung von Falschinformatinoen in Afrika.

Eine ähnliche Aussage wurde angeblich im März 2022 von Nigerias damaligem Präsidenten Muhammadu Buhari getätigt. Das Bild, das im Land kursierte, schien ein Screenshot eines Tweets von @MBuhari, Buharis offiziellem Twitter-Account, zu sein.

Der Tweet lautete: „Wir stehen in dieser schwierigen Zeit an der Seite der Ukraine. Nachdem ich mit Präsident Biden über seine Pläne gesprochen habe, habe ich mein Militärpersonal angewiesen, sich auf einen Krieg vorzubereiten! Wir werden das nicht durchgehen lassen.“ Dabei handelte es sich jedoch um eine Fälschung.

#2 Russland ist eine Weltmacht, mit der man sich messen muss

Eine ebenso beliebtes Desinformationsnarrativ stellt „Russland als Weltmacht“ dar. Behauptungen über Russlands militärische Macht und seinen globalen Einfluss waren im Untersuchungszeitraum weit verbreitet.

In Südafrika kursierten beispielsweise im März 2022 auf Facebook und X, ehemals Twitter, Behauptungen, Russland habe eine flüssigkeitsbetriebene Atomrakete namens „Satan 2“ vorgestellt, die in der Lage sei, „alles Atmende auf der Welt zu zerstören“. Sie würde eingesetzt, „falls sich die USA, die NATO und die westliche Welt einmischen“, hieß es in den Beiträgen. Diese Behauptung kursierte im Internet, kurz nachdem Putin erklärt hatte, die Atomstreitkräfte seines Landes würden in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Sie war so aber nicht richtig.

Die russische Atomrakete „Satan 2“ mit Flüssigtreibstoff existiert zwar, befindet sich aber noch in der Entwicklung und ist nicht in der Lage, „alles Atmende auf der Welt zu zerstören“. Zudem war auf keinem der Fotos die Atomrakete zu sehen.

Andere Behauptungen konzentrierten sich auf Drohungen oder die Folgen einer Verurteilung Russlands für sein Vorgehen in der Ukraine. In einem Videoclip, der auf Facebook und TikTok in Kenia kursierte, wurde beispielsweise behauptet, Russland würde afrikanische Länder „mit Raketen angreifen, weil sie über den russischen Krieg in der Ukraine sprechen“. Der Clip von Putin war echt, aber die Untertitel waren gefälscht. Darin kündigt Putin eine „spezielle Militäroperation“ in der Ukraine an, erwähnt aber mit keinem Wort Pläne, ein afrikanisches Land anzugreifen.

Angeblich hat Putin eine ähnliche Warnung an Südafrika gerichtet, in der er das Land aufforderte, „sich nicht in russische Angelegenheiten einzumischen“. Diese Behauptung erschien in Form eines Social-Media-Beitrags der südafrikanischen Nachrichtenagentur News24 und kursierte auf Facebook, X und 9GAG. News24 erklärte jedoch, dass sie keinen solchen Artikel veröffentlicht habe.

Als der Weltfußballverband FIFA ankündigte, russische Mannschaften von der Teilnahme an ihren Wettbewerben auszuschließen, kursierte auf Facebook in mehreren afrikanischen Ländern ein Beitrag, in dem Putin mit den Worten zitiert wurde: „Russland wird bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2022 in Katar spielen, oder es wird keine Weltmeisterschaft geben, über die man reden kann.“ Es gibt keinen Beweis dafür, dass Putin das gesagt hat.

In diese Kategorie fallen auch Behauptungen, Russland habe sich durch Warnungen an „rivalisierende“ Länder oder Organisationen in globale Fragen eingemischt. So wurde beispielsweise im Oktober 2023 auf Social Media wie Facebook, X und der Videoplattform Rumble behauptet, Putin habe den Gründer und Vorsitzenden des Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab, öffentlich bedroht. Das Zitat war jedoch frei erfunden.

In einem anderen Video wurde behauptet, Putin habe die Vereinigten Staaten vor einer Einmischung in den Israel-Hamas-Konflikt gewarnt. „Ich warne Amerika. Russland wird Palästina helfen und Amerika kann nichts tun“, soll Putin auf Russisch gesagt haben. Die englischen Untertitel waren jedoch gefälscht. Putin sprach in dem Video aus Dezember 2022 über Atomwaffen im Ukraine-Krieg.

#3 Es gibt keinen Krieg in der Ukraine

In den ersten Wochen nach dem russischen Einmarsch kursierten in Südafrika Behauptungen, der Krieg sei frei erfunden.

Eine typische Version eines Beitrags lautete: „26.000.000 Handys in der Ukraine. 100% Internetabdeckung. Kein einziges Rohmaterial-Video. Denkt darüber nach.“

Die Aussage, es gebe keine Beweise für einen Krieg in der Ukraine, wurde durch die Falschinformation untermauert, der US-Nachrichtensender CNN habe den Einmarsch Russlands in die Ukraine falsch dargestellt, indem er behauptet habe, ein Foto aus dem Jahr 2015 zeige eine Explosion im Jahr 2022.

Monate später, im Oktober 2022, überprüfte Africa Check eine weitere Reihe von Behauptungen, die in Südafrika kursierten und besagten, dass Aufnahmen des Krieges in der Ukraine in Wirklichkeit vom US-Schauspieler Sean Penn gefilmt worden seien. Wie so oft bei Desinformation enthielten die Behauptungen ein Körnchen Wahrheit. Im November 2021, Monate vor der Invasion, besuchte Penn die Ukraine, um einen Dokumentarfilm zu drehen. Dies ist jedoch kein Beweis dafür, dass Penn eine Invasion choreografierte. Aus der Berichterstattung zum Zeitpunkt von Penns Besuch geht klar hervor, dass der Dokumentarfilm von einem „Stellvertreterkrieg“ zwischen den beiden Ländern handeln sollte.

Diese Behauptungen gehörten zu einer Reihe vager Verschwörungstheorien, die auch in Europa verbreitet wurden, wonach der Krieg in der Ukraine ein „Schwindel“ sei, der „inszeniert“ sei, um die Covid-„Verschwörung“ voranzutreiben und eine finstere globale Elite zu fördern.

Faktenchecker und Nachrichtenmedien haben diese Behauptungen schnell entlarvt. Sie überprüften auch echte Handyaufnahmen der Invasion, die von Menschen vor Ort in der Ukraine gemacht wurden.

#4 Die Ukrainer als die Bösen (und die Guten)

In einigen Behauptungen ging es auch um die Rolle der Ukraine, wobei die Bevölkerung, die Armee und der Präsident des Landes oft in einem heldenhaften Licht dargestellt wurden.

Im Februar 2022, wenige Tage nach der Invasion, zirkulierten im Senegal Bilder des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Militäruniform im Internet. Es wurde behauptet, Selenskyj habe sich seiner Zivilkleidung entledigt und sich den „Truppen angeschlossen, die zum Schutz des Landes kämpfen“. Alle Bilder wurden bereits Monate zuvor aufgenommen und waren aus dem Zusammenhang gerissen.

Auch im Senegal und in Sambia kursierten Bilder einer Frau in Militäruniform und mit einer Waffe, die angeblich die Frau des ukrainischen Vizepräsidenten zeigten, die „für ihr Heimatland kämpft“.

In Südafrika machten Bilder eines jungen Mädchens, das sich einem Soldaten entgegenstellt, auf Facebook die Runde. „Ein 8-jähriges ukrainisches Mädchen konfrontiert einen russischen Soldaten und fordert ihn auf, in sein Land zurückzukehren. Das ist mutig. Tapferes Mädchen…“, lautete die typische Bildunterschrift. Ein Beitrag wurde innerhalb von 24 Stunden mehr als 2,5 Millionen Mal aufgerufen. Das Mädchen auf den Bildern war nicht ukrainisch, sondern palästinensisch, und der Soldat war Israeli.

Ebenso viele Behauptungen konnten mit einem gegenteiligen Narrativ in Verbindung gebracht werden – dass die Ukrainer schlechte Menschen seien oder Verbindungen zum Nationalsozialismus hätten. In Südafrika zirkulierten beispielsweise Fotos von Selenskyj auf Facebook mit der Behauptung, dass das kleine Kreuzmotiv, das manchmal auf seinem charakteristischen grünen T-Shirt zu sehen war, in Wirklichkeit das Eiserne Kreuz der Nazis sei. Die Fotos von Selenskyj waren echt, aber das Kreuz auf seinem T-Shirt war nicht das Eiserne Kreuz. Es ist das Symbol des ukrainischen Verteidigungsministeriums, das auch auf der Website des Ministeriums zu finden ist.

In Nigeria kursierte ein Video auf Facebook, das angeblich „altes Filmmaterial“ von ukrainischen Nazis zeigte, die „tschetschenische Muslime kaltblütig“ ermordeten. Das Video wurde mit dem Zweiten Tschetschenienkrieg in Verbindung gebracht – es handelte sich um einen Ausschnitt aus dem Kriegsdrama The Search (2014) des französischen Filmemachers Michel Hazanavicius.

Später im Jahr 2022 kursierte in Südafrika ein Video, das angeblich „betrunkene Ukrainer“ zeigte, die verhaftet wurden, weil sie das Maskottchen der Fußballweltmeisterschaft in Katar mit „Nazi-Symbolen“ verunstaltet hatten. Es handelte sich jedoch um einen Zusammenschnitt von Bildern, die nichts miteinander zu tun hatten, und wurde offenbar nur produziert, um Russlands Vorwurf zu untermauern, Ukrainer seien Nazis.

Beiträge wie dieser untermauern auch Russlands Behauptung, dass der Einmarsch in die Ukraine notwendig gewesen sei, um den kleineren westlichen Nachbarn zu „entnazifizieren“.

Ausblick

Neben dem Krieg in der Ukraine gibt es viele weitere Themen, die von einer kontinentübergreifenden Zusammenarbeit von Faktencheckern profitieren könnten, darunter Migration, Außenpolitik, Klimawandel, Wirtschaft, Gesundheitskrisen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Mit der Kooperation zwischen EDMO und Africa Check wurde ein Anfang gemacht – um Falschinformationen über regionale und globale Themen bekämpfen zu können, ist es von grundlegender Bedeutung, weitere Partnerschaften über verschiedene geografische Regionen hinweg aufzubauen.

 

Bildnachweis: Flickr, Dmitry Djouce

 

Dies ist die übersetzte und redigierte Fassung des englischen Originalbeitrags, der am 29.11.2023 auf edmo.eu erschienen ist.

 

 

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