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Schokoriegel enthält mehr Zucker als Hafer-Cappuccino

Was zunächst in der Fitness-Bubble als vegane Alternative zur herkömmlichen Kuhmilch gefeiert wurde, erfährt seit einigen Jahren Widerstand – wegen des Zuckergehalts: Haferdrinks. Wie nun behauptet wird, soll ein Hafer-Cappuccino genau so viel Zucker enthalten wie ein Kinder Country Riegel. Zusätzlich steige der Blutzucker enorm an, wenn man auf nüchternen Magen das Heißgetränk zu sich nimmt. Doch diese Warnungen sind übertrieben.

Bewertung

Ein ungesüßter Haferdrink-Cappuccino enthält weniger Zucker als ein Kinder Country Schokoriegel. Nach Expertenmeinung kann ein gesunder Körper das Getränk problemlos verarbeiten.

Fakten

Von Natur aus enthalten Haferdrinks Zucker, auch wenn «ungesüßt» auf der Verpackung steht. Das liegt an der Verarbeitung des Hafers: Mithilfe von Enzymen wird die Stärke im Hafer gespalten, wodurch der Zuckergehalt des Getränks zu erklären ist.

Ein Cappuccino mit Haferdrink hat jedoch weniger Zucker als der im Video gezeigte Schokoriegel. Ein Kinder Country Riegel enthält nach Angaben des Herstellers 11,5 Gramm Zucker bei einem Gesamtgewicht von 23,5 Gramm. Das entspricht 49,1 Gramm Zucker pro 100 Gramm.

Der Zuckergehalt von Haferdrinks liegt hingegen bei 4 Gramm pro 100 Gramm, so Karlis Briviba. Er ist kommissarischer Leiter des Instituts für Physiologie und Biochemie der Ernährung am Max Rubner-Institut. Ein Liter Haferdrink enthält also in etwa so viel Zucker wie der Riegel.

Blutzucker steigt wie bei halber Scheibe Weizenbrot

Nimmt der Körper kohlenhydratreiche Nahrung auf nüchternen Magen auf, dann kann der Blutzuckerspiegel in die Höhe gehen. Dieser Effekt fällt nicht so stark aus, wenn Kohlenhydrate kurz nach Fetten und Proteinen gegessen werden. Die Aufnahme der Kohlenhydrate wird durch die Fette und Proteine somit verlangsamt.

Hinsichtlich des Blutzuckerspiegels ist laut Karlis Briviba ein Glas Haferdrink mit einer halben Scheibe Weizenbrot zu vergleichen. Diese Menge falle bei gesunden Menschen nicht ins Gewicht.

(Stand: 14.8.2025)

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Verbraucher, Gesundheit

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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