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Starbucks macht trotz Umsatzrückgangs Gewinn

Seit Oktober rufen pro-palästinensische Aktivisten zum Boykott der Kaffeehaus-Kette Starbucks auf. Hintergrund ist eine angeblich pro-israelische Haltung des Unternehmens. Jetzt wird in einem Post auf der Plattform Threads behauptet, Starbucks habe wegen des Boykotts seit November 11 Milliarden US-Dollar Verlust gemacht. Warum das übertrieben ist.

Bewertung

Starbucks büßte zuletzt tatsächlich Umsatz ein und machte infolgedessen weniger Gewinn. Die Aktie des Unternehmens rutschte ab. Dennoch meldete Starbucks für das laufende Geschäftsjahr jedes Quartal Nettogewinne.

Fakten

Innerhalb weniger Tage Ende April und Anfang Mai brach der Aktienkurs von Starbucks im zweistelligen Prozentbereich ein. Es war die Reaktion der Aktionäre auf enttäuschende Umsatzzahlen, die der Konzern zuvor vorgelegt hatte.

So sank der Umsatz zwischen Januar und März 2024 um gut zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 8,6 Milliarden Dollar. Der Konzern machte deshalb im Vergleich 15 Prozent weniger Gewinn, was 136 Millionen Dollar entspricht. In einigen muslimisch geprägten Ländern wie Indonesien oder Malaysia beklagen die lokalen Franchisenehmer von Starbucks wegen des Boykotts tatsächlich Umsatzrückgänge von mehr als 30 Prozent.

Insgesamt meldete Starbucks zuletzt aber wieder einen leicht höheren Umsatz von 9,1 Milliarden US-Dollar, der Aktienkurs des Unternehmens erholte sich wieder etwas. In allen Quartalen des laufenden Geschäftsjahres erzielte Starbucks zudem einen Nettogewinn: Sowohl im Quartal zwischen Oktober und Dezember 2023, als auch zwischen April und Juni waren es jeweils mehr als 1 Milliarde Dollar.

Starbucks erlitt also weder einen Umsatzrückgang von 11 Milliarden US-Dollar, noch fuhr es einen Verlust in dieser Höhe ein, wie der Post behauptet. Auch der zwischenzeitlich starke Rückgang des Aktienkurses bedeutet keinen Verlust für Starbucks an sich, sondern nur für den Wert des Unternehmens und den entsprechenden Anteilen der Aktionäre. Es steht deshalb nicht im Raum, dass das Unternehmen untergehen wird, wie der Post behauptet.

Hintergrund des Boykotts ist eine Klage von Starbucks gegen die Gewerkschaft «Starbucks Workers United», die im Herbst einen pro-palästinensischen Post in den sozialen Medien gepostet hatte. Laut Starbucks gehe es in diese Klage aber nur um die Nutzung des Firmenlogos, nicht um den politischen Inhalt.

(Stand: 27.8.2024)

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Israel-Hamas-Konflikt, Wirtschaft, Verbraucher

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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