Bewertung
Es ist weiterhin zulässig, den vom ZDF gewählten Referenzzeitraum zu verwenden. Das bestätigte der Deutsche Wetterdienst (DWD) der dpa. Für die Bewertung der langfristigen Klimaentwicklung werde die Vergleichsperiode 1961 bis 1990 beibehalten.
Fakten
In der ZDF-Nachrichtensendung heute vom 3. November 2022 zeigte Meteorologe Özden Terli die Entwicklung der Oktober-Temperaturen in den letzten Jahrzehnten auf. Er erklärte, dass der Oktober 2022 einer der wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen sei.
Die Daten für diese Übersicht stammen vom Deutschen Wetterdienst (DWD), wie auch in der Grafik angegeben ist. Um Abweichungen darzustellen, werden Temperaturen mit Mittelwerten eines Zeitraums von 30 Jahren – einer Referenzperiode – verglichen. Damit auch aktuelle klimatische Veränderungen sichtbar werden, kündigte der DWD Anfang 2021 an, die Referenzperiode zu aktualisieren und die von 1961 bis 1990 durch dem Zeitraum 1991 bis 2020 zu ersetzen.
Aber: Der länger zurückliegende Referenzzeitraum wird weiterhin verwendet. So erläuterte der DWD auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass «für die Bewertung langfristiger Klimaentwicklung» die Referenzperiode 1961 bis 1990 beibehalten werde. Denn dieser Zeitraum sei nur zum Teil von der aktuell zu beobachteten beschleunigten Erwärmung betroffen, so der DWD. Wie auch aus anderen Publikationen des DWD zu entnehmen ist, wird dieser Referenzzeitraum für die Darstellung langfristiger Entwicklungen weiterhin herangezogen.
Auch die Weltmeteorologiebehörde (WMO) erklärt in einem Bericht (Seite 15), dass der Zeitraum 1961 bis 1990 klare Vorteile als Referenzpunkt für langfristige Datensätze habe.
(Stand: 12.12.2022)