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Fake-Countdown soll Nutzer zur Dateneingabe drängen

Polizei und Verbraucherschutzorganisationen warnen vor unseriösen Schein-Verlosungen, bei denen die Gefahr von Datenmissbrauch oder gar Schadsoftware besteht. Nun werden bei Facebook angeblich 670 Fahrräder verschenkt. Dazu soll man den Post mit «Vielen Dank» kommentieren und seine E-Mail-Adresse und Telefonnummer auf einer verlinkten Webseite eingeben. Winkt hier tatsächlich ein Gewinn?

Bewertung

Das angebliche Gewinnspiel ist nicht seriös.

Fakten

Weder bei Facebook noch auf der Webseite wird sichtbar, wer das Gewinnspiel veranstaltet. Die URL, unter der man seine Daten angeben soll, endet auf «halaman-muka». Zu diesem Begriff wurden bereits mehrere betrügerische Gewinnspiele gemeldet, von Betten bis hin zu Anlagen zum Destillieren. Eine ganze Liste an Beschwerden gibt es dazu seit August 2020 auch bei Google.

Durch einen auf der Seite eingebetteten Countdown-Zähler entsteht der Eindruck, das Angebot würde in wenigen Stunden beendet. Wenn man die Seite jedoch neu lädt, springt die Zeit wieder auf den Anfangswert von knapp dreieinhalb Stunden zurück. Durch derartige Elemente werden Nutzer unter Stress gesetzt, damit sie unüberlegt Informationen preisgeben.

Verbraucherschützer und die Polizei warnen immer wieder davor, bei dubiosen Gewinnspiel-Angeboten die eigene E-Mail-Adresse oder sonstige persönliche Daten weiterzugeben, auch weil diese Daten verkauft werden können.

Auch auf dem Facebook-Profil mit der angeblichen Verlosung machen mehrere Details stutzig: Die Seite besteht erst seit dem 5. Dezember 2022. Das Gewinnspiel vom selben Tag ist der einzige Post, vorher wurden nur Profilbild und Titelbild erstellt. Nur sechs Personen folgen dem Account (Stand: 12.12.2022).

Offizielle Facebook-Seiten von Unternehmen erkennt man zudem oft an dem Verifikationsabzeichen, also einem kleinen weißen Häkchen auf blauem Grund. Dieses Zeichen bedeutet, dass die Seite eines Unternehmens von Facebook geprüft und als echt anerkannt wurde. Das ist bei der angeblichen Fahrrad-Seite, auf der der Post erschienen ist, nicht der Fall.

(Stand: 12.12.2022)

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Wirtschaft, Gesellschaft

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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