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Video in Magdeburger Einkaufszentrum kein Messerangriff

Ein Beitrag auf Facebook sorgt in den sozialen Medien für Aufsehen. In dem Video sieht man einen Mann, der «ein Messerattentat gestoppt und viele Menschenleben gerettet» haben soll. Dabei fixiert er einen Mann auf dem Boden. Begleitet wird das Video von einem Screenshot eines Artikels über einen Messerangriff in Magdeburg. Viele Nutzerinnen und Nutzer feiern den Mann für seine vermeintliche Heldentat in den Kommentaren. Doch stimmt das alles so? Die Realität ist eine andere.

Bewertung

Das Video sowie die Meldung der Tageszeitung «Volksstimme» sind im einzelnen korrekt. Allerdings handelt es sich hierbei um zwei verschiedene Fälle.

Fakten

Der Screenshot zeigt einen echten Artikel. Demzufolge soll es am 11. Juni einen Polizeieinsatz am Magdeburger Hauptbahnhof gegeben haben. Grund war ein Vorfall zwischen einer 35 Jahre alten Frau und einem 36-Jährigen. Er soll die Frau zunächst verbal bedroht und anschließend mit einem Einhandmesser verfolgt haben. Die Polizei habe demnach den Mann vor Ort angetroffen und vom Platz verwiesen.

Doch das Video im Facebook-Post hat damit nichts zu tun. Die Polizei in Magdeburg bestätigt: Zwischen beiden Vorfällen gibt es keinen Zusammenhang. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Täter. Laut einer Pressemitteilung ist auf dem Video nicht der Vorfall vom 11. Juni, sondern eine Auseinandersetzung in einem Einkaufszentrum am 15. Juni zu sehen.

Ein 24-Jähriger stand demnach unter Verdacht, Menschen in einem Supermarkt belästigt zu haben. So berichtete es auch die «Volksstimme» am Tag des Vorfalls. Die Polizei fand den Mann daraufhin, so wie es im Video zu sehen ist, fixiert durch eine weitere Person auf dem Boden.

Außerdem führten die Ermittlungen zu der Erkenntnis, dass der Beschuldigte kein Messer bei sich geführt oder gar eingesetzt haben soll. Über den falschen Zusammenhang zwischen der Polizeimeldung und dem Video hat auch die Zeitung berichtet.

(Stand: 28.06.2024)

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Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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