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Video von Gewalt in Wohnviertel wurde in Stuttgart aufgenommen

Das Video einer gewaltsamen Auseinandersetzung verbreitet sich mit zum Teil rassistischen Kommentaren in den sozialen Netzwerken. Angeblich, so Nutzerinnen und Nutzer, wurde es im Würzburger Stadtteil Zellerau aufgenommen. In einigen Beiträgen heißt es außerdem, der Vorfall sei vom 21. September 2023.

Bewertung

Falsch. Das Video wurde am 16. September aufgenommen und ist aus Stuttgart, wie die Polizei bestätigt. Es zeigt Ausschreitungen zwischen verfeindeten Gruppen aus Eritrea, und zwar Regierungsanhängern und Oppositionellen.

Fakten

Das Video stammt nicht aus Würzburg. Das teilt das dortige Polizeipräsidium Unterfranken auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Zuerst hatte die «Main-Post» über die Falschbehauptung in den sozialen Netzwerken berichtet.

Denn es handelt sich, so die Polizei, um ein Video aus Stuttgart. Es wurde auch nicht am 21. September, sondern fünf Tage zuvor, am 16. September aufgenommen.

Ein Abgleich mit dem Kartendienst Google Maps bestätigt die Angaben der Polizei. Die Straße und die Häuser im Video befinden sich im Stuttgarter Stadtbezirk Bad Cannstatt in der Essener Straße.

Dort kam es am vergangenen Samstag zu Gewalt zwischen zwei Gruppen von Eritreern beziehungsweise Deutschen mit eritreischem Migrationshintergrund. Im Netz verbreiteten sich weitere Aufnahmen davon. Nach Angaben der Stuttgarter Polizei wurden auch Polizistinnen und Polizisten angegriffen. 27 von ihnen seien verletzt worden. Es habe 228 Festnahmen gegeben. Eine weitere Veranstaltung mit Eritrea-Bezug am 23. September wurde daraufhin unter anderem von der Stadt Stuttgart abgesagt.

Bereits im Juli 2023 und auch im Jahr zuvor hatte es im hessischen Gießen Ausschreitungen bei einem Eritrea-Festival gegeben. Hintergrund ist – wie in Stuttgart – ein Konflikt zwischen Anhängern der autoritären Regierung des ostafrikanischen Lands und Regierungsgegnern, die im Exil leben – zum Beispiel in Deutschland. Auch zu den Ausschreitungen in Gießen kursierten anschließend Falschnachrichten in den sozialen Netzwerken.

(Stand: 22.9.2023)

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Migration, Gesellschaft

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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