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Wohnmobil zu verschenken? Warum das Angebot unseriös ist

Auf Facebook bewirbt ein vermeintliches Auswanderer-Ehepaar ein großzügiges Angebot: «Mein Mann und ich möchten unser Wohnmobil an eine bedürftige Familie verschenken (…)», schreibt Anfang März ein Nutzer in einer Landshuter Flohmarkt-Gruppe. Interessierte müssten sich lediglich «gut darum kümmern» und eine E-Mail schreiben. Das vermeintlich hehre Ziel der Anbieter: «Geben ohne Gegenleistung ist ein Segen.» Auf den Fotos im Post sieht man einen Mercedes Sprinter mit Hymer-Aufbau. Laut Website des Wohnmobilherstellers kostet ein vergleichbares Modell neu mehr als 100 000 Euro. Aber kann dieser Großzügigkeit getraut werden?

Bewertung

Nein, das Angebot ist nicht seriös. Der Text des Posts kursiert seit mehreren Monaten und wird massenhaft auf Facebook verbreitet. Polizei und Verbraucherschützer warnen vor dieser Betrugsmasche.

Fakten

Es lassen sich dutzende solcher angeblichen Verschenk-Aktionen auf Facebook finden. Sie werden dabei oft in Reise- oder lokalen Gruppen gepostet. Acht Tage, nachdem das Angebot in der Landshuter Flohmarkt-Gruppe erschienen war, tauchte der gleiche Text auch in einer Schweizer Gruppe auf.

Der Beschreibungstext ist dabei immer der gleiche, nur die E-Mail-Adresse ändert sich, bei der sich die Nutzer melden sollen. Das ist bereits ein erster deutlicher Hinweis, dass mit dem Angebot etwas nicht stimmt.

Auch die Auswahl der Bilder weckt Zweifel, denn mindestens drei Aufnahmen wurden nicht am gleichen Ort gemacht. Die Frontansicht wurde bereits auf zwei unterschiedlichen Anzeigenportalen veröffentlicht.

Auf der Seitenansicht ist zu erkennen, dass das Fahrzeug vor einer Küste steht. In der Innenansicht sind beim Blick durch die Windschutzscheibe allerdings geparkte Anhänger anstelle des Meeres zu sehen. Eine weitere Innenansicht stammt von der Webseite des Herstellers Hymer, bebildert dort aber ein anderes Modell.

Wenn man nach dem Beschreibungstext aus dem Facebook-Post bei Google sucht, erscheinen bereits mehrere Warnungen und Faktenchecks zum Thema. Auch in der Schweiz wurde schon im April 2023 auf die Masche aufmerksam gemacht.

Verbraucherschützer und die Polizei warnen immer wieder davor, bei dubiosen Gratis-Aktionen die eigene E-Mail-Adresse oder sonstige persönliche Daten weiterzugeben, auch weil diese Daten verkauft werden können.

(Stand: 15.3.2024)

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Wirtschaft, Verbraucher

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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