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Youtube-Video lockt mit unwahrer Renten-Einmalzahlung

2.570 Euro – einfach so! Das verspricht ein Video auf Youtube allen Rentnerinnen und Rentnern, die dazu berechtigt sind. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) selbst habe diese Einmalzahlung veranlasst. Ein Geldregen also für Ältere in Deutschland, die lange und fleißig in die Rentenkasse eingezahlt haben. Zu gut, um wahr zu sein, oder?

Bewertung

Falsch. Es gibt keine Einmalzahlungen der Rentenversicherungen, weder in Kürze noch später in diesem Jahr.

Fakten

In einem Video auf Youtube wird behauptet, die Deutsche Rentenversicherung überweise Rentnern eine Einmalzahlung von 2.570 Euro. Doch zu einer solchen Zahlung lassen sich keine Hinweise oder Medienberichte finden.

Auf Anfrage erklärt ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung am 8. Juli 2024, dass es dieses Jahr keine Einmalzahlungen gebe. Generell sei es dem Bundeskanzler nicht einfach möglich, eine derartige Zahlung zu veranlassen. «Für Einmalzahlungen bedarf es einer gesetzlichen Grundlage wie beispielsweise Ende 2022 bei der Energiepreispauschale», so der Sprecher.

Youtube-Account mit vielen Falschbehauptungen

Dieser Youtube-Account verbreitet regelmäßig unzählige ähnliche Videos, in denen genauso falsch hohe Einmalzahlungen für Rentnerinnen und Rentner angekündigt werden. Die Clips sind augenscheinlich mit Stock-Fotos und -Videos von Agenturen (wie diesem nach 24 Sekunden im Clip) sowie künstlich generierten Inhalten bestückt. Das bedeutet: Die Personen in diesen Videos haben mit einer angeblichen Auszahlung nichts zu tun.

Die Motivation hinter diesen Beiträgen bleibt unklar. Womöglich geht es um Einnahmen über eingestreute Werbung, die bei höheren Klickzahlen auch für die Macher der Videos höher ausfallen.

Grundsätzlich sollten Nutzerinnen und Nutzern bei Videos dieser Art wachsam sein – besonders wenn sie zur Eingabe persönlicher Daten auffordern sollten. Immer wieder können solche Clips als Köder dienen, um auf unseriöse Webseiten zu locken – wie etwa hier oder hier.

(Stand: 10.7.2024)

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Politik, Gesellschaft, Verbraucher

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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