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Text über Scholz‘ Redenschreiber ist eine Glosse

Hatte der Bundeskanzler kurz vor dem Jahreswechsel mit einem schwierigen Personalproblem zu kämpfen? In Beiträgen in den sozialen Netzwerken heißt es, dass Olaf Scholz seine Neujahrsansprache selbst schreiben müsse. Alle seine Redenschreiber hätten sich krankgemeldet, und das innerhalb kurzer Zeit. Als Quelle wird das Nachrichtenmagazin «Spiegel» angegeben.

Bewertung

Es handelt sich nicht um eine echte Meldung, sondern um eine Glosse, also einen satirischen Text. Ohne einen Hinweis auf den spöttischen Charakter des Beitrags ist dessen Inhalt irreführend.

Fakten

So amüsant der Beitrag über möglicherweise streikende Redenschreiber im Bundeskanzleramt auch sein mag – er ist erfunden. Der «Spiegel» hat den kurz vor Silvester erschienenen Text von Autor Stefan Kuzmany auf seiner Website als Glosse gekennzeichnet. In vielen Social-Media-Beiträgen und Screenshots des Textes fehlt dieser Hinweis jedoch.

Eine Glosse ist eine Textform, die einem kurzen Kommentar ähnelt, dabei jedoch meist auf Spott und Ironie setzt. Mögliche Stilmittel sind Übertreibungen und Parodien.

Solche finden sich auch im «Spiegel»-Text, etwa die Schlusspointe, wonach «die letzte gesunde Mitarbeiterin» Scholz auf dessen Wünsche für eine Neujahrsansprache alles hinterlassen habe, «was ihr zum Thema eingefallen sei»: ein leeres Blatt Papier.

An Silvester ist tatsächlich die traditionelle Neujahrsansprache des Bundeskanzlers ausgestrahlt worden. Wie viel Eigenleistung von Olaf Scholz im Text steckt und wie viel von Redenschreibern stammt, ist nicht bekannt.

(Stand: 02.01.2024)

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Politik

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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