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Ahmadinedschad-Foto von 2016 – Ex-Präsident weiter politisch aktiv

Mahmud Ahmadinedschad war von 2005 bis 2013 Präsident des Iran. Nun kursieren im zeitlichen Zusammenhang mit dem Tod eines seiner Nachfolger, Ebrahim Raisi, im Netz Gerüchte über den früheren Staatschef. Angeblich habe er sich zurückgezogen und hüte Schafe, heißt es zu einem Foto, das ihn auf einen Stock gestützt in der Natur zeigt. Die Beiträge erwecken den Eindruck, dass sich der Hoilocaust-Leugner nicht mehr mit Politik beschäftige.

Bewertung

Das Foto kursiert seit dem Jahr 2016 und zeigt Ahmadinedschad nicht beim Schafehüten, sondern bei seinem Besuch in einem Touristendorf im Norden des Iran. Ahmadinedschad äußert sich zudem immer wieder politisch und erwägt Medienberichten zufolge sogar, wieder für das Präsidentenamt zu kandidieren.

Fakten

Das Foto in den Beiträgen wurde bereits im Jahr 2016 aufgenommen und veröffentlicht. Das lässt sich mit einer Foto-Rückwärtssuche herausfinden. Sie führt zum Artikel eines iranischen Mediums vom 29. Oktober 2016. Darin ist das Foto mit einem größeren Bildausschnitt zu sehen. Ahmadinedschad steht mit einem weiteren Mann auf einem Weg. Beide tragen Wander- oder Sportschuhe und stützen sich auf Wanderstöcke. Schafe sind keine zu sehen.

Der Bildbeschreibung zufolge wurde das Foto in einem Dorf im Norden des Iran aufgenommen, das bei Touristen beliebt ist. Der zweite Mann auf dem Foto ist ein ehemaliger Minister aus Ahmadinedschads Regierung. Laut dem Medienbericht wurde das Foto an Ahmadinedschads 60. Geburtstag, also am 28. Oktober 2016 aufgenommen.

Die Falschbehauptung, Ahmadinedschad habe sich der Schafhaltung gewidmet, ist seither mehrfach aufgetaucht, wie unter anderem ein Faktencheck des französischen Auslandssenders France 24 aus dem Jahr 2018 zeigt.

Ahmadinedschad äußert sich weiter politisch

Die weiteren Angaben über Ahmadinedschads Lebensumstände seit dem Ende seiner Präsidentschaft und über seine finanziellen Verhältnisse lassen sich nicht prüfen. Falsch ist jedoch der Eindruck, dass er sich aus der Politik zurückgezogen habe.

Auf einem Profil auf Instagram sowie in einem Telegram-Kanal äußert sich Ahmadinedschad weiterhin politisch und dokumentiert auch Reisen und Treffen mit Politikern aus anderen Ländern, etwa in Lateinamerika. Im Mai 2024 reiste er für einen Vortrag an eine Universität in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Der Auftritt sorgte in der EU und in Israel für Kritik.

Ende Mai 2024 berichtete der persischsprachige Dienst der britischen BBC unter Berufung auf iranische Medien, dass Ahmadinedschad erwäge, erneut für das Präsidentenamt zu kandidieren. Sein Nachfolger Ebrahim Raisi war am 19. Mai bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen, was zu Neuwahlen führt.

Ahmadinedschad war von 2005 bis 2013 Präsident des Iran. In seine Amtszeit fielen unter anderem der Streit mit westlichen Staaten um das iranische Atomprogramm und Auseinandersetzungen mit Israel. Heftige internationale Kritik löste Ahmadinedschad mit Relativierungen und der Leugnung des Holocaust aus, den er mehrfach (hier und hier) als «Lüge» bezeichnete.

(Stand: 29.5.2024)

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Politik

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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