Aussage über Rentenkürzung ist frei erfunden, nicht von Mario Voigt - Featured image

Aussage über Rentenkürzung ist frei erfunden, nicht von Mario Voigt

In einem Auftritt in der ARD-Talkshow «Caren Miosga» hat CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann Rentner als eine Bevölkerungsgruppe bezeichnet, die zu wenig arbeiten würden. Die Bundesregierung wolle nun eine sogenannte Aktivrente einführen, um Rentnern teils steuerfreies Arbeiten zu ermöglichen. Auch der thüringische Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) soll sich zur Diskussion über arbeitende Rentner geäußert haben. Laut einem Beitrag, der sich auf mehreren Social-Media-Plattformen wie Telegram, Instagram oder Facebook verbreitet, habe Voigt angeblich der «Süddeutschen Zeitung» gesagt: «Ich stimme Herrn Söder zu, arbeitsunwilligen Rentnern die Rente zu kürzen oder sogar auch komplett zu streichen. Denn wer nicht arbeitet, soll auch nichts von uns Steuerzahler bekommen.» (Schreibweise im Original)

Bewertung

Erfundenes Zitat. Es gibt keinen Beleg, dass in der «Süddeutschen Zeitung» jemals eine solche Aussage von Mario Voigt erschienen ist. Ein Sprecher des thüringischen Ministerpräsidenten schrieb von einem «Falschzitat».

Fakten

In der «Süddeutschen Zeitung» ist eine solche Aussage nicht erschienen. Das ergibt eine Online-Suche auf der Webseite der Zeitung sowie eine Suche in einem Zeitungsarchiv. Auch auf anderen Online-Seiten ist die Aussage nicht zu finden, nur in Beiträgen in sozialen Medien.

Die Staatskanzlei in Thüringen teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) schriftlich mit, «dass es sich hierbei definitiv nicht um ein korrektes Zitat von Herrn Voigt handelt, sondern um ein Falschzitat».

Der Telegram-Kanal, der die erfundene Aussage verbreitete, ist bekannt für Falschzitate. Über mehrere solcher Aussagen hat die dpa bereits Faktenchecks veröffentlicht. Oft verbreiteten sie sich auch auf anderen Plattformen. Meist werden sie auf dem Telegram-Kanal mit dem Zusatz «JUST IN» (deutsch: Eilmeldung) eingeleitet.

(Stand: 30.5.2025)

Fact Checker Logo

Politik

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

Nach oben scrollen