Aussage zu alternativen Energien wird Reinhold Messner in den Mund gelegt - Featured image

Aussage zu alternativen Energien wird Reinhold Messner in den Mund gelegt

Zitate von Prominenten verbreiten sich in der Regel schneller als Aussagen unbekannter Personen. Doch nicht immer sind sich Social-Media-Nutzer darüber im Klaren, ob sie ein echtes Zitat auf dem eigenen Account teilen – oder etwas völlig ausgedachtes. Auch bei einem angeblichen Zitat des Bergsteigers und ehemaligen EU-Politikers Reinhold Messner ist die Quelle schwer auszumachen: «Alternative Energien sind sinnlos, wenn sie genau das zerstören, was man durch sie schützen will: die Natur.»

Bewertung

Es gibt keinen Beleg, dass Reinhold Messner den Satz je gesagt hat.

Fakten

Inhaltlich passt das Statement nicht zu Reinhold Messners Einstellung zum Klimawandel. So sagte er im Gespräch mit dem «Kurier»: «Um die globale Erwärmung nicht noch weiter zu steigern, müssen wir den CO2-verursachenden Energieverbrauch drosseln.»

Auf dpa-Anfrage dementierte das Büro Messners schriftlich, dass das angebliche Zitat von ihm stammt. Messner distanziere sich von dieser Aussage. Dem «Südkurier» sagte das Management: «Offenbar schreiben die Windkraftgegner dieses vermeintliche Zitat von Reinhold Messner voneinander ab.»

Doch woher kommen diese Worte dann? Das angebliche Zitat ist schon seit vielen Jahren im Internet im Umlauf. So heißt es in einem windkraftkritischen Artikel auf der Plattform «myheimat» aus dem Jahr 2017, dass Reinhold Messner die Worte 2002 im Allgäu gesagt haben soll. Eine Quelle für die Behauptung fehlt. Schon 2011 wurde der Text in einer Facebookgruppe gepostet. Damals ging es jedoch nicht ums Allgäu, sondern um die Malser Haide im Obervinschgau.

Aber auch abseits der sozialen Medien findet das angebliche Statement Anklang. So tauchen die Worte beispielsweise in einer Pressemitteilung der Naturschutzinitiative e.V. aus Rheinland-Pfalz und auf der Seite einer österreichischen Bürgerinitiative auf.

(Stand: 30.10.2024)

Fact Checker Logo

Klimawandel

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

Nach oben scrollen