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Eisbecher mit Palästina-Flagge ist KI-generiertes Bild

Palästina-Solidarität im Eisfach? In den sozialen Medien wird ein vermeintliches Foto eines Eisbechers der Marke Ben & Jerry’s verbreitet. Auf dem Becher ist eine Palästina-Flagge angedeutet und an der Stelle, an der der Hersteller in der Regel die Geschmacksrichtung angibt, stehen die Worte «Free Palestine». Am Rand ist ein weiterer Slogan sichtbar.

Bewertung

Auf der Website von Ben & Jerry’s gibt es kein Eis mit einer solchen Verpackung. Außerdem haben sich Fehler in dem Slogan eingeschlichen. Das deutet darauf hin, dass das Foto KI-generiert ist.

Fakten

Eine Google-Suche nach dem Motiv mit «Free Palestine» auf der Website von Ben & Jerry’s liefert keine Ergebnisse. Mit einer Bilderrückwärtssuche findet man einen Instagram-Post mit demselben Bild. Der Accountinhaber behauptet, er habe das Bild mit ChatGPT generiert.

Und schaut man sich die Schrift am rechten Rand des Bechers genauer an, kann man tatsächlich Unstimmigkeiten erkennen, die darauf hinweisen, dass es sich um kein echtes Foto handelt. Statt der umstrittenen propalästinensischen Parole «From the River to the Sea» steht dort «Fron the River to Sea». Solche Fehler sind typisch für KI-generierte Bilder.

Ben & Jerry’s politisches Engagement

Ben & Jerry’s wurde 1978 in den USA von Ben Cohen und Jerry Greenfield gegründet. Im Jahr 2000 wurde das Unternehmen an den britischen Konzern Unilever verkauft. Die Marke und die beiden jüdischen Gründer sind für ihr gesellschaftspolitisches Engagement bekannt – auch nach der Übernahme durch Unilever.

Der Verkauf beinhaltete eine vertragliche Zusicherung, dass Ben & Jerry’s eine unabhängige soziale Mission weiterverfolgen darf. Dafür wurde ein eigenes Gremium eingerichtet, das über entsprechende Entscheidungen wacht.

Im Jahr 2021 kündigte Ben & Jerry’s an, aus Protest gegen die israelische Siedlungspolitik den Verkauf in besetzten palästinensischen Gebieten zu stoppen. Unilever versuchte, diese Entscheidung zu umgehen – das führte zu einem Rechtsstreit, der derzeit noch anhängig ist.

Einer der Unternehmensgründer, Ben Cohen, wurde Mitte Mai 2025 bei Protesten im US-Kongress in Zusammenhang mit dem Gazakrieg kurzzeitig festgenommen.

(Stand: 28.5.2025)

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Politik

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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