Bewertung
Der Ausschnitt wird irreführend verbreitet. In der gesamten Sendung widerlegt der in dem Video zu sehende Journalist die Falschbehauptungen über Wolodymyr Selenskyj.
Fakten
Das Originalvideo lässt sich über eine Stichwortsuche auf dem Youtube-Kanal des französischen Fernsehsenders LCI finden. Es wurde am 26. Mai 2023 unter dem Titel «Villas de Zelensky: Retour sur une fake news russe» («Ein Blick zurück auf russische Fake News») veröffentlicht. Die Aufnahme stammt aus der Sendung «24H Pujadas» und zeigt die Sequenz «Les Indispensables» mit dem Journalisten Quentin Bérichel.
Der auf Facebook verbreitete Ausschnitt zeigt lediglich die Einleitung Bérichels in das Thema, in dem er von den Falschbehauptungen über angebliche Immobilienkäufe des ukrainischen Präsidenten berichtet. Bérichel geht auf den Ursprung der Behauptungen ein und beschreibt detailliert ihren Inhalt. Schaut man sich die gesamte Sequenz an, wird deutlich, dass der Journalist die Falschbehauptungen widerlegt und nicht untermauert.
Angaben zu angeblichen Immobilien Selenskyjs fehlerhaft
Der angebliche Wohnsitz Selenskyjs auf der Krim stellt sich als eine Wohnung heraus, die im April 2013 von der Frau des Staatschefs, Olena Selenska, gekauft wurde. Dies wurde auch in der letzten Vermögenserklärung des Präsidenten angegeben.
Die genannte Villa in Italien wurde zwar von Wolodymyr Selenskyj gekauft, allerdings im Jahr 2019, also mehrere Jahre vor der russischen Vollinvasion in die Ukraine. Außerdem wurde die Immobilie Berichten zufolge für 3,8 Millionen Euro gekauft. Der Kaufpreis liegt somit deutlich unter den angegebenen 20 Millionen Euro, die in dem verbreiteten Video angegeben werden.
Das «Moor Place»-Anwesen in England ist nicht im Besitz des ukrainischen Präsidenten. Es wird noch immer auf Internetseiten von Immobilienmaklern zum Verkauf angeboten.
Falschbehauptungen über Selenskyj sind Teil russischer Propaganda
Immer wieder kursieren Falschinformationen über das Vermögen und vermeintliche Investitionen des ukrainischen Präsidenten. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) und andere Faktencheck-Organisationen haben diese mehrfach widerlegt. Erfundene Geschichten über Selenskyj sind ein wiederkehrendes Motiv in russischen Propagandakampagnen im Kontext des Kriegs gegen die Ukraine.
(Stand: 26.5.2025)