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Macron warb in Thailand für globale Standards bei Klima und Handel

Derzeit kursiert in den sozialen Netzwerken ein Bild von einem Vortrag des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, in dem er eine einheitliche Weltordnung gefordert haben soll. Angeblich prange an seinem Rednerpult zudem ein «Nazi-Symbol». Was steckt hinter den Behauptungen?

Bewertung

Bei dem Logo auf dem Pult handelt es sich um ein traditionelles thailändisches Blumenmuster. Macron warnte in seiner Rede vor einer Spaltung der Welt in zwei Lager. Mit einer einheitlichen, globalen Ordnung meint er beispielsweise international gültige Umwelt- und Handelsregeln.

Fakten

Der Vortrag fand im Rahmen der APEC CEO Summit 2022 in Thailand statt. Die APEC (Asia-Pacific Economic Cooperation) ist ein internationaler Wirtschaftszusammenschluss von 21 Ländern im asiatisch-pazifischen Raum. Einmal jährlich treffen sich die Regierungschefs dieser Länder. Im Vorfeld findet der APEC CEO Summit statt, ein Forum zum Austausch zwischen Geschäftsleuten und den Regierungen der Mitgliedsstaaten.

Macrons Rede auf dem APEC CEO Summit

Emmanuel Macron, der als Gast des Königs von Thailand zugegen war, hielt auf dem Gipfeltreffen einen Vortrag über die Beziehungen der Staaten innerhalb der APEC. Es ist zwar richtig, dass er in diesem von einer «single global order» im Sinne einer einheitlichen Weltordnung spricht. Allerdings ist der Kontext ausschlaggebend zur Bewertung dieser Aussage.

In seiner Rede, die vom Élysée-Palast auch in schriftlicher Form veröffentlicht wurde, spricht Macron unter anderem über die Großmächte USA und China. Selbst wenn viele Menschen es gerne sähen, wenn es auf der Welt diese beiden Lager gäbe, wäre eine derartige Teilung seiner Meinung nach ein Fehler.

Eine einheitliche, globale Ordnung sei vorzuziehen. Damit meint er beispielsweise, weltweite Klima- und Handelsvorschriften zu etablieren, wie er etwas später erklärt. Dazu sei eine effektive Zusammenarbeit mehrerer Staaten nötig, denn die heutigen Herausforderungen seien global und daher müssten die Regeln dies auch sein.

An anderer Stelle verweist er auf die Wichtigkeit staatlicher Souveränität, ist also keineswegs Verfechter einer unilateralen Weltordnung.

Das Logo auf dem Rednerpult

Das Logo wurde für den APEC CEO Summit in Thailand entworfen. Die Veranstaltung wird von der Privatwirtschaft ausgerichtet, einer der Organisatoren ist das JSCCIB (Joint Standing Comitte on Commerce, Industry and Banking).

Die Behörde teilte der dpa auf Anfrage mit, das Motiv zeige das traditionelle thailändische Muster «Dok Loi» (schwebende Blume), das symbolisch für das Entstehen von Wohlstand steht. Das Logo verweise auf die Entwicklung in eine nachhaltige Zukunft, so das JSCCIB weiter. Die 21 Elemente der abstrahierten Blüte sollen die Mitgliedsstaaten repräsentieren. Die Behörde betonte abschließend, dass das Logo nicht für irgendeinen politischen Zweck eingesetzt würde und kein «Nazi-Symbol» sei.

(Stand: 8.12.2022)

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Politik

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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