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Meeresspiegel steigt – Bilder der Freiheitsstatue kein Gegenbeweis

Die Freiheitsstatue steht noch immer auf Liberty Island vor New York und nicht im Wasser. Das lässt einige Menschen am Anstieg des Meeresspiegels zweifeln. So werden bei Facebook zwei Fotos der Statue und der Insel geteilt, die im Abstand von mehr als 100 Jahren entstanden sein sollen. Der Kommentar dazu: «…und man kann den ständig steigenden Meeresspiegel sehr gut erkennen, oder nicht? Für wie blöd halten die dich?» Kann man mit diesen Fotos beweisen, dass es keinen Anstieg gibt?

Bewertung

Die Bilder sind nicht geeignet, den Anstieg des Meeresspiegels abzuschätzen. Dieser befindet sich pro Jahr im Millimeterbereich, die täglichen Schwankungen durch die Gezeiten sind viel größer. Wissenschaftliche Messdaten beweisen jedoch den Anstieg, der in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen hat.

Fakten

Das Schwarz-Weiß-Foto ist tatsächlich mehr als 100 Jahre alt. Beim Betrachten der beiden Bilder fällt keine Veränderung des Meeresspiegels auf. Doch als Maß für den Anstieg des Meeresspiegels eignen sie sich aus folgenden Gründen nicht:

1. Der Meeresspiegel verändert sich ständig – auch innerhalb eines Tages aufgrund von Ebbe und Flut. Unterschiede von 1,5 bis 1,9 Meter sind vor New York durchaus üblich, mitunter werden sogar mehr als 2 Meter gemessen. In einer Gezeitentabelle sind diese täglichen Schwankungen aufgezeichnet.

2. Eine Studie aus dem Jahr 2017 ergab, dass der Meeresspiegel in der Region um New York City seit dem Jahr 575 nach Christus um 1,70 Meter gestiegen ist. Die Autorinnen und Autoren stellten fest, dass seit dem 20. Jahrhundert der Meeresspiegel etwa um 3 Millimeter pro Jahr steigt – deutlich schneller als in den Jahrhunderten davor.

3. Ein Anstieg im Millimeterbereich ist mit bloßem Auge nicht erkennbar. Es gibt effektivere Messmethoden, den Meeresspiegel exakt zu erfassen. Einerseits können die gemessenen Pegelstände ausgewertet und verglichen werden. Aber auch Satellitenbilder geben Auskunft über die Veränderungen.

Diverse US-amerikanische Forschungsinstitute beschäftigen sich mit dem Anstieg des Meeresspiegels und werten laufend Daten aus. Die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) verzeichnet seit Ende des 19. Jahrhunderts einen kontinuierlichen Anstieg des Meeresspiegels. Der Anstieg habe sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts von 1,4 Millimeter auf 3,6 Millimeter pro Jahr mehr als verdoppelt, heißt es dort.

Auch die Satellitendaten der Nasa veranschaulichen deutlich den Anstieg der Meeresspiegel. Prognosen von Forschern deuten auf einen weiteren Anstieg der Meeresspiegel hin.

(Stand: 15.5.2023)

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Klimawandel, Wissenschaft, Umwelt

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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