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Merz-Zitat ist erfunden – kein Gesetz zur Wohnraumteilung

In sozialen Netzwerken verbreiten sich derzeit Behauptungen, wonach Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ein Gesetz plane, das Deutsche dazu verpflichten solle, ihren Wohnraum mit Geflüchteten zu teilen. Begleitet wird diese Behauptung von einem angeblichen Zitat des Kanzlers über eine «Pflicht zur Wohnraumteilung». Wer Asylschutz brauche, müsse ihn erhalten, soll Merz gesagt haben. Und weiter: «Aber wir dürfen nicht vergessen – der Staat greift damit tief in das Eigentumsrecht ein.»

Bewertung

Ein solches Gesetz ist nicht geplant, für das Zitat gibt es keinen Beleg. Es handelt sich um eine Falschmeldung, die sich in ein bekanntes Muster gezielter Desinformation einfügt.

Fakten

Zu einem Gesetz, das Menschen verpflichten soll, ihren Wohnraum zu teilen, ist nichts zu finden, wie verschiedene Suchabfragen. Unter den Suchergebnissen sind zwar Veröffentlichungen zu Asylgesetzen, aber dabei geht es nicht um eine Verpflichtung, seinen Wohnraum zu teilen.

Auch eine Suche nach dem angeblichen Zitat bleibt angesehen von einigen Social-Media-Posts erfolglos. Es finden sich keinerlei Berichte dazu, dass Merz diese Sätze geäußert haben soll.

Bekannte Masche von Falschmeldungen

Die Behauptung entspricht einem typischen Muster von Desinformation: Seit dem Frühsommer 2024 kursieren verstärkt Videos, in denen fälschlicherweise angekündigt wird, dass ab einem bestimmten Datum neue Vorschriften in Deutschland gelten sollen – angeblich mit negativen Folgen wie höheren Kosten oder verschärften Regeln.

Solche Aussagen entbehren jeder Grundlage, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) in mehreren Faktenchecks nachgewiesen hat (hier und hier).

(Stand: 23.6.2025)

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Politik

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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