Nein, das World Economic Forum schafft Mode nicht bis 2030 ab

Schluss mit Schlaghose, Puffärmeln und Tennissocken. Glaubt man Beiträgen im Netz, hat das World Economic Forum (Weltwirtschaftsforum, WEF) Modetrends ein Ablaufdatum verpasst: das Jahr 2030. Angeblich, so heißt es in einem Blog-Artikel von Secretnews, sagte das WEF: „Alle Menschen werden eine Uniform tragen.“ Die Behauptung kursiert auch in Italien.

Das WEF ist eine internationale Organisation, die einmal im Jahr eine Konferenz in Davos veranstaltet. Dort versammeln sich Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, nach eigenen Angaben, um Kooperationen aufzubauen. Die Organisation und ihr Gründer Klaus Schwab sind immer wieder Ziel von Falschinformation.

Nun soll es also der Mode an den Kragen gehen? Nein, auch das ist eine Falschnachricht.

Twitter-Beitrag mit einer Falschbehauptung über das World Economic Forum.
Ein Blog-Artikel mit Falschinformationen über das Weltwirtschaftsforum verbreitet sich auf Twitter, teilweise zusammen mit einem Bild aus der Verfilmung des dystopischen Romans „1984“ von George Orwell (Quelle: Twitter; Screenshot und Schwärzung: CORRECTIV.Faktencheck)


Das WEF schafft Mode bis 2030 nicht ab

Auf Twitter verbreitet sich die Falschnachricht mit einem Screenshot des Secretnews-Artikels. Die Internetseite hat kein Impressum, wer dessen Inhalte verantwortet, ist unklar. Woher das angebliche Zitat stammen soll, steht nicht im Artikel. Mit einer Verlinkung wird lediglich auf den Bericht „The Future of Urban Consumption in a 1.5 °C World“ verwiesen.

Dieser stammt jedoch nicht vom WEF, sondern von der Leeds Universität in Großbritannien und C40 Cities, einem Netzwerk aus knapp hundert Großstädten weltweit, das nach eigenen Angaben gemeinsam Lösungen im Kampf gegen die Klimakrise erarbeitet. Davon, dass Mode bis 2030 abgeschafft werden würde, steht nichts in dem Bericht.

Eine Google-Suche mit dem angeblichen Zitat auf Deutsch und Englisch führt ebenfalls zu keinen relevanten Suchergebnissen. Die Pressestelle des WEF schrieb uns auf Anfrage, dass das angebliche Zitat nicht vom WEF stamme.

Redigatur: Matthias Bau, Steffen Kutzner

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Autor(en): CORRECTIV

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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