Bewertung
Das Video ist manipuliert und ein Satire-Beitrag in einer niederländischen Fernsehsendung. Im Original-Video von 2012 sagt Netanjahu nichts dergleichen.
Fakten
Benjamin Netanjahu und Hillary Clinton haben sich tatsächlich einmal getroffen, um über den Gaza-Streifen zu sprechen – das war allerdings im Jahr 2012 und nicht 2023. Clinton war damals Außenministerin der Vereinigten Staaten von Amerika. Von dem gemeinsamen Auftritt am 20. November in Jerusalem zu Beginn der Gespräche gibt es eine Aufnahme.
Anhand der Kleidung, der Gestik und der Schnittfolge sieht man, dass es die Vorlage für das gefälschte Video ist, in dem Netanjahu angeblich den Beschuss von Zivilisten verteidigt. Doch im Original von 2012 spricht Netanjahu an keiner Stelle von solchen Inhalten, was neben dem Originalvideo zum Beispiel eine Reuters-Meldung bestätigt
Wie ist die manipulierte Tonspur zu erklären?
Die manipulierte Tonspur ist nicht aktuell erstellt worden: Der Clip mit dem falschen Aussagen stammt aus der niederländischen Fernsehsendung «De Wereld Draait Door», und zwar aus einer Folge im November 2012. Offensichtlich haben die Macher der Sendung für die Tonspur andere Aufnahmen von Netanjahu zusammengeschnitten. So spricht Netanjahu im Original vom Ziel, zivile Opfer im Krieg minimieren zu wollen – im Fake wird daraus, angeblich zivile Opfer «maximieren« zu wollen («maximize civilian casualties»).
Der Nahost-Konflikt hat schon mehrmals Kriege in Gaza ausgelöst, unter anderem für wenige Tage im November 2012. Der Satire-Beitrag nahm darauf Bezug und wurde damals als technisch gut gemacht, aber humorlos kritisiert. Die Sendung gibt es seit 2020 nicht mehr.
Es handelt sich also um einen Satire-Fake, der sich seit Jahren immer wieder als vermeintlich echtes Dokument verbreitet.
(Stand: 16.11.2023)