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Polizei: Ausweisdokument zeigt nicht den Mannheimer Todesfahrer

Ein Fahrer rast mit seinem Auto am Rosenmontag 2025 durch die Haupteinkaufsstraße in Mannheim und tötet dabei zwei Menschen. Die Polizei nimmt ihn kurze Zeit später fest. Im Netz verbreitet sich gleichzeitig viel Desinformation – etwa in Form von Ausweisdokumenten. Darauf soll der vermeintliche Fahrer mit arabisch klingendem Namen zu sehen sein. Doch die Behörden stellen das richtig.

Bewertung

Die verbreiteten Fotos von Ausweisdokumenten zeigen nach Polizeiangaben nicht den tatsächlich Tatverdächtigen.

Fakten

«FAKE NEWS im Umlauf», schreibt die Polizei Mannheim bereits am Abend des Tattags auf X. «Derzeit kursieren Gerüchte inkl. Fotos von Ausweisdokumenten, die den vermeintlichen Tatverdächtigen zeigen. Dabei handelt es sich NICHT um den tatsächlich Tatverdächtigen!» Die Beamten fordern dazu auf, diese Falschinformationen nicht weiter zu teilen. Sie antworten auch direkt auf X-Posts mit der Falschinformation.

Was war passiert? Zuvor hatten User nach der tödlichen Autoattacke in sozialen Medien Aufnahmen unter anderem eines Personalausweises verbreitet und unterstellt, der Inhaber des Dokuments es gewesen, der das Fahrzeug in die Menschenmenge gesteuert habe.

Doch der abgebildete 33-Jährige ist nicht für die Tat verantwortlich, er hat mit dem Fall überhaupt nichts zu tun. Die Polizei hat einen 40-jährigen Deutschen aus Rheinland-Pfalz festgenommen. Zunächst wird nicht von einem politischen Hintergrund für die Tat ausgegangen.

Häufig wilde Spekulationen nach Gewalttaten

Immer wieder kommt es nach Gewalttaten zu einer Flut von falschen Informationen im Netz. Viele Menschen wollen schnell ihren Informationshunger stillen, doch eine richtige Einordnung und Verifikation nimmt sowohl bei Polizei als auch bei sorgfältigen Medien gewisse Zeit in Anspruch. In der Zwischenzeit kommt es in sozialen Netzwerken wiederholt zu unbelegten Theorien etwa über Täter, Motivation oder Verantwortlichkeiten – häufig um gezielt Stimmung zu machen und Feindbilder zu schüren.

Zuletzt etwa verbreiteten sich nach dem Messerangriff auf eine Kindergartengruppe in Aschaffenburg Falschinformationen über eines der Opfer.

Hinweis

Aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen verlinkt dpa in diesem Fall nicht auf Social-Media-Posts, die den fälschlicherweise mit der Tat in Mannheim in Verbindung gebrachten Mann identifizieren lassen.

(Stand: 5.3.2025)

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Gesellschaft

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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