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Polizei warnt vor Falschnachricht über Angriff in Supermarkt

Bei Facebook verbreiten mehrere Nutzer im Juli 2024 ein altes Sharepic mit Behauptungen über einen vermeintlichen Angriff im Landkreis Görlitz: Angeblich habe ein Geflüchteter in einer Filiale der Supermarktkette Netto in der sächsischen Kleinstadt Reichenbach in der Oberlausitz einer Kassiererin mit einer Schere in den Hals gestochen. Zuvor sei der Mann beim Diebstahl erwischt worden, heißt es. Doch die Geschichte stimmt nicht.

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Die sächsische Polizei bezeichnete schon 2018 den Fall als erfundene Geschichte. Es gab damals lediglich den Diebstahl einer Schere, allerdings in Reichenbach im sächsischen Vogtland. Die Polizeidirektion Görlitz führte nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen keinen derartigen Einsatz durch.

Fakten

Reichenbach in der Oberlausitz ist eine Kleinstadt im Osten Sachsens. Laut Google Maps gibt es in der Löbauer Straße 3 eine Netto-Filiale. Das Foto, das mit dem Gerücht verbreitet wird, zeigt hingegen eine Filiale in Bautzen – in der dortigen Löbauer Straße 81b.

Schon im September 2018 teilte die Polizeidirektion Görlitz mit, dass die angebliche Messerattacke eines Flüchtlings vollkommen erfunden ist. «Leider wird dieses falsche Gerücht noch immer von Bürgern weiterverbreitet, ohne den Wahrheitsgehalt der Nachricht zu hinterfragen», heißt es in der damaligen Pressemitteilung. Die sächsische Polizei sprach auf Facebook von einer «wohl böswilligen Unterstellung».

Nach Behördenangaben gab es damals lediglich Anfang September 2018 einen Ladendiebstahl – allerdings in einem Supermarkt in Reichenbach im westsächsischen Vogtland. Vom vermeintlichen Tatort in der Oberlausitz liegt diese Stadt rund 200 Kilometer entfernt. Dort klaute ein damals 20-Jähriger eine Schere in einem Supermarkt. Weil er ein Wiederholungstäter war, kam er seinerzeit in Untersuchungshaft, wie die Polizeidirektion Zwickau mitteilte. Verletzt wurde bei dieser Bagatelltat niemand.

Über die Falschmeldung hatten damals auch die «Sächsische Zeitung» und die Faktenchecker von «Mimikama» berichtet. Weil diese alte Fehlinformation nun wieder in sozialen Netzwerken geteilt wird, warnt die Polizei erneut davor, Falschmeldungen zu verbreiten. «Der Polizeidirektion Görlitz führte in den vergangenen Tagen keinen derartigen Einsatz in Reichenbach durch», teilt die Behörde mit.

(Stand: 12.7.2024)

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Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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