Falsch. Die Studie identifiziert CO2 eindeutig als treibende Kraft hinter den Klimaschwankungen in den letzten 485 Millionen Jahren. Die Autoren leugnen keineswegs den menschlichen Ursprung der gegenwärtigen Erderwärmung und warnen vor der beispiellosen Geschwindigkeit, mit der sich die Erde derzeit erwärmt.
Die Studie zeigt, dass die durchschnittliche Temperatur der Erde in den letzten 485 Millionen Jahren zwischen 11 Grad und 36 Grad Celsius schwankte – mehr als die Wissenschaftler bisher angenommen hatten. Die Ergebnisse der Studie sehen einen starken Zusammenhang zwischen der CO2-Konzentration in der Atmosphäre und Klimaschwankungen.
«Wenn die CO2-Konzentration niedrig ist, ist die Temperatur kalt; wenn die CO2-Konzentration hoch ist, ist die Temperatur warm», fasst Jessica Tierney, Mitautorin der Studie und Professorin für Geowissenschaften, die Erkenntnisse in einem Artikel der University of Arizona zusammen.
Die Studie stellt dar, dass wärmere Perioden die Erdgeschichte seit dem Auftreten von komplexem tierischem Leben vor etwa 500 Millionen Jahren dominiert haben. So erreichte die durchschnittliche Temperatur auf der Erdoberfläche auf ihrem wärmsten Stand 36 Grad Celsius. Das ist deutlich mehr als die heutige Durchschnittstemperatur von etwa 15 Grad Celsius.
Autorinnen der Studie warnen vor menschengemachten Klimawandel
Auch Emily Judd, die Hauptautorin der Studie, äußert sich in einem Artikel der Washington Post zu den Ergebnissen der Studie. Der Artikel beinhaltet auch die Grafik, die in mehreren Facebook-Posts verbreitet wird. Judd erklärt, dass die aktuelle Durchschnittstemperatur von etwa 15 Grad Celsius im Vergleich zu früheren Zeiten zwar relativ niedrig sei, aber «die Treibhausgasemissionen des vom Menschen verursachten Klimawandels erwärmen den Planeten in einem viel schnelleren Tempo als frühere Erwärmungsereignisse».
Auch Mitautorin Tierney warnt: «Wir verändern das Klima in eine Richtung, die für den Menschen überhaupt nicht geeignet ist. Der Planet war schon einmal wärmer und kann es noch werden, aber Menschen und Tiere können sich nicht so schnell anpassen». Andere Episoden eines schnellen Wandels des Klimas hätten in der Vergangenheit Massenaussterben ausgelöst (siehe Abbildung 2 in der Studie zum Temperaturverlauf und den fünf größten Massenaussterben).
Menschengemachter Klimawandel wissenschaftlich belegt
Das spektakulärste Massenaussterben ereignete sich vor etwa 252 Millionen Jahren. Mehr als 90 Prozent der Arten, sowohl an Land als auch im Meer, wurden dabei ausgelöscht. Wissenschaftler führen solche Ereignisse in der Regel auf große Vulkanausbrüche zurück, die für die Freisetzung großer Mengen an Treibhausgasen in die Atmosphäre verantwortlich waren, wodurch sich die Erde erwärmte und der Sauerstoffgehalt der Ozeane abnahm.
Es herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass die globale Erwärmung vom Menschen verursacht wird. Die Beweise, die Wissenschaftler in den letzten Jahrzehnten gesammelt haben, sind eindeutig. Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) kommt in seinem jüngsten Bericht zu dem Schluss, dass «menschliche Aktivitäten, hauptsächlich durch Treibhausgasemissionen, eindeutig die globale Erwärmung verursacht haben».
(Stand: 20.11.2024)