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Versammlung in New York drehte sich um Ungleichbehandlungen

Um Einwanderung gibt es oft große und heftige Diskussionen. Eine Herausforderung stellt etwa die Unterbringung der vielen Flüchtlinge aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt dar. Das sorgt nicht nur in Deutschland für Gesprächsstoff und Gerüchte, sondern auch in den Vereinigten Staaten: Aktuell kursieren Aufnahmen in den sozialen Netzwerken, die angeblich einen Strom an Einwanderern in New York auf dem Weg zum Rathaus zeigen sollen. Dort, so heißt es, wollten sie für eine Unterbringung in Luxushotels statt in Notunterkünften protestieren. Was steckt hinter diesen Bildern?

Bewertung

Die gezeigten Personen – überwiegend Immigranten – versammelten sich vor dem Rathaus während einer Anhörung zu Ungerechtigkeiten gegenüber Einwanderern aufgrund ihrer Herkunft. Die Gruppe sprach sich zwar für eine bessere Behandlung und Unterbringung aus, um Luxushotels ging es dabei aber nicht.

Fakten

Bei einer Internetsuche nach Schlagworten zu einem solchen Vorfall erscheinen Berichte verschiedener US-amerikanischer Medien. Darunter zum Beispiel vom New Yorker Fernsehsender «Spectrum News NY1», beim Nachrichtensender «CBS News» oder in der Tageszeitung «The Washington Post».

Diesen ist zu entnehmen, dass sich im April 2024 mehrere Hundert Einwanderer vor dem Rathaus in New York versammelten – viele von ihnen stammen ursprünglich aus afrikanischen Ländern. Anlass war eine Anhörung vor dem Stadtrat über Ungleichbehandlung aufgrund von Hautfarbe.

Beim Menschenauflauf ging es um Arbeit, Hilfe und Unterbringung

Bei dieser Anhörung wurde vorgebracht, dass schwarze Einwanderer häufiger in Notunterkünften abgewiesen würden oder keine Hilfe in ihrer Muttersprache bekämen. Außerdem seien sie unverhältnismäßig oft von einer Regelung betroffen, die es ermöglicht, erwachsene Immigranten nach 30 und solche unter 23 Jahren nach 60 Tagen der Unterkunft zu verweisen.

Ein wesentlicher Punkt war auch das Thema Arbeit: So haben Asylsuchende eigentlich erst nach sechs Monaten die Möglichkeit, eine Arbeitserlaubnis zu erhalten. Manche Einwanderergruppen sind davon jedoch ausgenommen und können bereits früher eine Arbeit aufnehmen. Aktuell betrifft dies etwa Menschen aus Venezuela und Haiti sowie afrikanische Ländern wie Äthiopien und dem Sudan – nicht aber solche aus Guinea, Mauretanien oder dem Senegal.

Da die Plätze bei der Anhörung auf 100 Personen begrenzt waren, versammelten sich zahlreiche Betroffene und Unterstützer auf den Treppen des Rathauses sowie in der näheren Umgebung. Die dort Befragten gaben an, dass es ihnen vor allem um die Arbeit ginge. Von Hotels oder gar Luxushotels sprach niemand – weder in der Anhörung noch in den Interviews auf der Straße.

(Stand: 24.4.2024)

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Migration, Politik

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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