In wenigen Tagen jährt sich der Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 auf Israel, bei dem mehr als tausend Menschen starben. Die israelische Armee kämpft weiter gegen die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestufte Hamas im Gazastreifen und im Westjordanland. Darüber hinaus greift Israels Armee nach eigenen Angaben Stellungen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon und in Syrien an. Zehntausende Menschen sind bislang infolge der Angriffe auf den Gazastreifen und das Westjordanland gestorben. Auch im Libanon gab es nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums hunderte, auch zivile Todesopfer.
Im Zuge der Angriffe Israels starb Ende September auch Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah. Am Abend des 1. Oktobers (Ortszeit: Israel) griff der Iran Israel mit Raketen an, unter anderem als Vergeltung für die Tötung Nasrallahs. Ein Sprecher des israelischen Militärs teilte mit, die meisten Raketen seien abgefangen worden, es habe nur wenige Treffer in Zentral- und Südisrael gegeben.
Zu den Angriffen Irans kursieren neben authentischem Bildmaterial auch unverifizierte Aufnahmen in Sozialen Netzwerken. Darunter ein Video, das einen Mann von hinten zeigt, der hektisch durch ein Gebäude läuft. Laut internationalen Beiträgen auf Tiktok, X, Instagram und Youtube soll das Video Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zeigen, der wegen der iranischen Angriffe in einen Schutzbunker geflüchtet sei. Die Videos erreichten hunderttausende Aufrufe.
Video zeigt Benjamin Netanjahu im Dezember 2021 auf dem Weg zu einer Abstimmung im Parlament
Einer der X-Beiträge enthält eine sogenannte Community Note. Darin können Nutzerinnen und Nutzer Kontext zu Beiträgen liefern. Demnach ist das Video veraltet. Tatsächlich veröffentlichte es Netanjahu auf seinem X-Profil schon am 13. Dezember 2021. Darin heißt es, das Video sei „vor einer halben Stunde“ in der Knesset – also im israelischen Parlament – aufgenommen worden.
Die Angabe stimmt mit mehreren hebräischen Medienberichten überein. Demnach war Netanjahu auf dem Weg zu einer Abstimmung im Parlament. Zu diesem Zeitpunkt war er nicht Ministerpräsident, sondern Oppositionsführer.
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Redigatur: Matthias Bau, Max Bernhard