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WEF: Finanzminister-Biografie nach Bekanntgabe aktualisiert

Nach der Entlassung von Christian Lindner (FDP) ist SPD-Politiker Jörg Kukies seit 7. November 2024 neuer Bundesfinanzminister. In sozialen Medien macht nun die Runde, das Weltwirtschaftsforum (WEF) habe bereits «vor Bekanntwerden seiner Ernennung» den Wechsel des bisherigen Wirtschaftsberaters von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an die Spitze des Finanzministeriums mitgeteilt. Das Aus der Ampel-Regierung sei also von langer Hand geplant gewesen.

Bewertung

Das Weltwirtschaftsforum widerspricht: Kukies‘ Profil sei erst nach der Bekanntgabe aktualisiert worden.

Fakten

Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur teilt das WEF über die Kukies-Biografie auf seiner Webpräsenz mit: «Jörg Kukies‘ Profil wurde am Morgen des 7. November 2024 auf unserer Website aktualisiert, nachdem die deutsche Regierung sein neues Amt als Bundesminister der Finanzen bekannt gegeben hatte.»

Screenshot von WEF-Biografie kein Beweis

In sozialen Medien wird unter anderem von AfD-Kreisverbänden wie diesem der Screenshot von Kukies‘ WEF-Biografie verbreitet. Dieser zeigt eine Archiv-Version der Seite vom 7. November um 15.41 Uhr mitteleuropäischer Zeit (14.41 Uhr UTC).

Aufgrund der Zeit- und Datumsangabe wird unterstellt, Kukies sei «bereits vor Bekanntwerden seiner Ernennung und Vereidigung» auf der WEF-Seite als deutscher Finanzminister geführt worden.

Es stimmt zwar, dass Kukies erst am Nachmittag des 7. November nach 14.00 Uhr von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ernannt und gegen 15.30 Uhr im Bundestag vereidigt wurde, doch war die Personalie zu diesem Zeitpunkt längst bekannt.

Die Deutsche Presse-Agentur etwa veröffentlichte ihre Eilmeldung dazu am 7. November bereits morgens um 8.47 Uhr. Die ARD-«Tagesschau» hatte die Information schon um 8.32 Uhr publik gemacht.

WEF häufig Ziel von Desinformation

Über das Weltwirtschaftsforum und dessen Gründer Klaus Schwab wird in teils antisemitischen Verschwörungserzählungen seit Jahren häufig völlig beleglos Desinformation verbreitet. In dpa-Faktenchecks werden Falschbehauptungen regelmäßig widerlegt, etwa hier, hier oder hier.

(Stand: 14.11.2024)

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Politik

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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