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Baukosten von Batteriespeicher mit Stromkosten verwechselt

In der Nähe des kleinen Ortes Arzberg im Fichtelgebirge wurde einer der größten Batteriespeicher Deutschlands gebaut. Da erneuerbare Energien wie Wind- und Sonnenenergie vom Wetter abhängig sind, sollen 324 kleine Speicherwürfel, sogenannte «Cubes», überschüssige Energie speichern und Strom-Engpässe ausgleichen. In Beiträgen auf Facebook und X heißt es nun, «12 Sekunden Strom für Deutschland über Batterien zur Verfügung gestellt, kosten am Ende ca. 100 Millionen Euro» (Schreibweise im Original). Als Quelle ist ein Artikel bei otv.de verlinkt. Was ist an dieser Rechnung dran?

Bewertung

Laut Medienberichten hat der Bau der Batteriespeicheranlage etwa 110 Millionen Euro gekostet – nicht eine Ladung der Anlage. Der Speicher ist zudem nicht dafür konzipiert, den gesamten Verbrauch Deutschlands zu decken, sondern soll das Stromnetz in der Region stabilisieren.

Fakten

Dem verlinkten Bericht zufolge hat der Bau der Anlage insgesamt 110 Millionen Euro gekostet. Die Rechnung im Post entspricht allein deswegen nicht der Wahrheit, weil die Batterien häufig wieder ge- und entladen werden können.

Die Hauptfunktion des Batteriespeichers in Arzberg ist die Stabilisierung des Stromnetzes im Rahmen der unregelmäßigen Stromproduktion der wetterabhängigen erneuerbaren Energien. Haben Energieversorger wie Stadtwerke etwa zu wenig Strom für ihre Kunden und Kundinnen, müssen diese Strom hinzukaufen.

Steht zu viel Strom zur Verfügung, können sie diesen an die Batterie abgeben. Die Stromversorgung des Landkreises Wunsiedel könnte der Batteriespeicher für rund zwölf Stunden bewerkstelligen.

In dem Arzberger Batteriespeicher steckt kein staatliches Fördergeld. Finanziert wurde das Bauprojekt von einer Gruppe von privaten Investoren. Der größte Teil der Gelder stammt von zwei Schweizer Investoren, auch mehrere kleine lokale Investoren sind beteiligt.

(Stand: 13.11.2024)

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Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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