Bewertung
Nein. Das während des Abkommens ausgeführte Getreide wurde zu mehr als der Hälfte in Entwicklungsländer transportiert. Außerdem beträgt der ukrainische Anteil an der weltweiten Exportmenge von Weizen, Gerste und Mais zwischen zehn und zwölf Prozent (Stand: 2021).
Fakten
Das Video stammt aus der Pressekonferenz nach dem Gespräch zwischen Putin und Erdogan in Sotschi. Ein Transkript wurde auf der offiziellen Website des russischen Präsidenten veröffentlicht. Dort sind die Aussagen auf Englisch zu finden.
Die Behauptung, ein Großteil der ukrainischen Getreideexporte lande nicht in den armen Ländern, hat die dpa in der Vergangenheit bereits mehrfach in Faktenchecks widerlegt. Bis zum Ende des Abkommens gingen 65 Prozent des aus der Ukraine exportierten Weizens und 50 Prozent der Maisexporte an Entwicklungsländer. Eine Übersicht der Länder, die am meisten Getreide während der Initiative importierten, haben außerdem die Vereinten Nationen veröffentlicht.
Bedeutung der ukrainischen Getreideexporte
Die Ukraine spielt eine wichtige Rolle in der weltweiten Lebensmittelversorgung. Vor dem Angriffskrieg Russlands gehörte das Land unter anderem zu den führenden Exporteuren von Getreide und Sonnenblumenöl.
Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes entfielen 2021 knapp 10 Prozent des weltweit exportierten Weizens und etwas mehr als 12 Prozent der weltweiten Mais– sowie der Gersten-Exporte auf die Ukraine – also deutlich mehr als fünf Prozent. Deutschland bezog 4,5 Prozent seines 2022 importierten Getreides aus der Ukraine.
(Stand: 22.9.2023)