Bewertung
Das Zitat stammt von der dänischen Politikerin Ida Auken, die damit nach eigenen Angaben eine Diskussion auslösen wollte. Das WEF verbreitete den Satz in sozialen Medien.
Fakten
Das Zitat findet sich auf Englisch in einem Video, das vom Weltwirtschaftsforum am 18. November 2016 auf Facebook veröffentlicht wurde: «You’ll own nothing. And you’ll be happy.» Unter dem Satz steht der Hinweis: «basierend auf Beiträgen von Mitgliedern des World Economic Forum Global Future Councils». Die Global Future Councils sind nach WEF-Angaben ein Wissensnetzwerk, dessen Mitglieder für eine Amtszeit von zwei Jahren eingeladen werden.
Das Video dreht sich laut Titel um «Acht Prognosen für die Welt im Jahr 2030». In der Videobeschreibung ist ein Artikel auf der Seite des WEF von 2016 verlinkt, der mittlerweile nicht mehr erreichbar ist. Es gibt aber eine archivierte Fassung, in der die acht Prognosen weiter ausgeführt sind.
Jeder Punkt verweist auf die entsprechenden Meinungsbeiträge. Der Artikel zu dem fälschlicherweise Klaus Schwab zugeschriebenen Satz stammt von der dänischen Politikerin Ida Auken. Sie philosophiert darin über eine Welt, in der die Menschen in einer Stadt keine Dinge mehr besitzen, sondern alles geteilt wird. Am Ende des Artikels beschreibt sie auch die Schattenseiten einer solchen Gesellschaft.
Später fügte Auken diesem Artikel eine zusätzliche Erklärung hinzu: «Einige Leute haben diesen Blog als meine Utopie oder meinen Traum von der Zukunft gelesen. Das ist er nicht. Es ist ein Szenario, das zeigt, wohin wir uns entwickeln könnten – zum Guten oder zum Schlechten.« Auken erklärt, dass sie mit dem Beitrag eine Diskussion über das Für und Wider der aktuellen technologischen Entwicklungen anstoßen wollte.
Was ist der «Great Reset»?
Der «Great Reset» ist eine Initiative des Weltwirtschaftsforums, die eine strukturelle Veränderung nach der Corona-Pandemie anstrebt. Der Wandel soll sich sowohl sozial als auch politisch und wirtschaftlich vollziehen.
Der Begriff «Great Reset» (Großer Neustart) ist aber auch Teil eines weit verbreiteten Verschwörungsmythos. Demnach planen meist nicht näher definierte «Eliten» den Umbau der Gesellschaft zu einer «Neuen Weltordnung». Dem deutschen Wirtschaftswissenschaftler und Gründer des Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab, wird vorgeworfen, er strebe eine Herrschaft von Technokraten an.
Das WEF und Klaus Schwab sind beliebtes Ziel von Verschwörungstheorien, von denen die Deutsche Presse-Agentur (dpa) bereits mehrere falsifiziert hat, etwa hier, hier, und hier.
(Stand: 15.6.2023)