Bewertung
Nein. Die Aussage stammt nicht aus dem Podcast. Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bestätigt dies auch Spotify. Die Stimme im Video wurde wahrscheinlich mit Künstlicher Intelligenz generiert. Trump Jr. reagierte ebenfalls.
Fakten
Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass sich die Benutzeroberfläche von Spotify von dem im Video gezeigten vermeintlichen Screenshot unterscheidet. Auf Anfrage der dpa bestätigte eine Sprecherin von Spotify, «dass die im Screenshot gezeigte Benutzeroberfläche nicht dem offiziellen Spotify Design entspricht.»
Zum Beispiel heißt es in der Fälschung «All episodes» statt «All Episodes» und ganz oben steht «podcast» statt «Podcast». Ein klares Indiz ist laut Spotify auch das Datumsformat: Spotify verwende in allen Sprachversionen die verkürzte Schreibweise «Feb 25», und nicht «February 25th».
Audiosequenz weder bei Spotify noch bei Rumble zu finden
In der rund einstündigen Episode 219 des Podcasts «Triggered with Don Jr.», die auf dem gefälschten Screenshot zu erkennen ist, ist die Aussage nicht zu finden. Auffällig ist, dass als Zeitstempel auch bei der echten Spotify-Version der 25. Februar genannt ist, die Folge aber erst später hochgeladen wurde. Am 26. Februar war der jüngste Upload noch Episode 218.
Beim Vergleich mit der Version des Podcasts auf der Videoplattform Rumble fällt auf, dass die Spotify-Version kürzer ist. Die Episode wurde also nachträglich bearbeitet. Es wurde eine Sequenz entfernt, in der anscheinend ein technisches Problem aufgetreten war. So reißt bei Minute 5:57 der Ton ab. Diese fehlerhafte Passage fehlt in der mittlerweile bei Spotify veröffentlichten Version.
Die bei Facebook verbreitete Sequenz ist hingegen auch in der auf Rumble veröffentlichten Folge nicht zu finden. Zudem fällt auf: Während in dem Claim-Video zwei Stimmen miteinander zu kommunizieren scheinen, ist die einzige Stimme im echten Podcast die des ältesten und gleichnamigen Sohns von Donald Trump.
Eine Analyse mit dem Werkzeug Hive Moderation zur Identifizierung von KI-generierten Inhalten ergab, dass es sich bei der Tonspur des Videos mit hoher Wahrscheinlichkeit (97,5 %) um künstlich erzeugten Content handelt. Die Belastbarkeit der Ergebnisse solcher Tools ist aber umstritten.
Donald Trump Jr. selbst weist auf Fälschung hin
Andrew Surabian, Pressesprecher von Donald Trump Jr. und Stratege der Republikanischen Partei in den USA, äußerte sich in Bezug auf das besagte Video auf X (übersetzt): «Dies ist 100 % gefälschtes, von KI generiertes Tonmaterial». Trump Jr. repostete den Beitrag.
Die Faktencheck-Redaktion der dpa beschäftigt sich regelmäßig mit manipulierten oder künstlich generierten Inhalten, zum Beispiel hier, hier und hier).
(Stand: 27.2.2025)