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Die Meldung ist erfunden. Für die Einführung einer solchen Abgabe gibt es keine Belege. Die Nachricht geht offenbar auf einen Account auf Tiktok zurück, der nach eigenen Angaben Satire verbreitet.
Fakten
In einem Tiktok-Clip, der über zwei Millionen Aufrufe erzielt hat, ist zu der Katzensteuer-Behauptung ein Bild von Bundeskanzler Friedrich Merz zu sehen. Doch es gibt keine solche Gesetzesänderung – schon gar nicht, seit die CDU seit Anfang Mai 2025 wieder die Bundesregierung anführt. Das zeigt ein Blick ins Bundesgesetzblatt, in dem Gesetzesänderungen formal bekanntgemacht werden.
Auch das neue Bundeskabinett von Kanzler Merz (CDU) hat kein entsprechendes Vorhaben auf den Weg gebracht. Das zeigt die Übersicht der Kabinettsbeschlüsse. Darüber hinaus liefert eine Suche nach den Stichworten «Katzensteuer», «50 Euro» und «2026» keine Hinweise auf die Einführung einer Abgabe für Katzen in Deutschland. Auch im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD wird ein solches Vorhaben nicht erwähnt.
Satire-Account auf Tiktok und Faschingsscherz in Österreich
Die Behauptung geht offenbar auf einen Scherz zurück: Der Tiktok-Clip, der mittlerweile zwei Millionen Aufrufe generiert hat, wurde am 25. Mai gepostet. Zuvor war dieselbe Behauptung bereits wortgleich am 23. Mai von einem anderen Tiktok-Account verbreitet worden. Dieser Nutzer schreibt in seiner Profil-Beschreibung: «Alles Satire! Meine Seite dient nur zur Unterhaltung».
Für seine Witz-Meldung hat sich dieser User möglicherweise in Österreich inspirieren lassen: Dort hatte die Webseite «meinbezirk.at» vor einigen Wochen als Faschingsscherz einen Artikel über eine erfundene EU-Verordnung veröffentlicht. Auch dabei ging es um eine fingierte Katzensteuer, wie das Faktenprüfer-Portal Mimikama und weitere Medien berichteten.
Neue Regeln für Katzen treten derweil in Hamburg zum 1. Januar 2026 in Kraft. Eine neue lokale Katzenschutzverordnung sieht vor, dass alle frei laufenden Katzen ab einem Alter von fünf Monaten bis zum 31. Dezember 2025 gechippt, registriert und kastriert werden müssen. Für Katzenbesitzer könnte das zu Mehrkosten führen – um die Einführung einer jährlichen Katzensteuer geht es aber nicht.
(Stand: 28.5.2025)