Bewertung
Die EU plant kein allgemeines Vermögensregister zur Erfassung aller privaten Vermögenswerte. Die Aussage von Merz bezog sich auf Investitionsanreize, nicht auf eine Vermögenserfassung oder gar Enteignung.
Fakten
Die Aussagen des Bundeskanzlers stammen von einem Pressetermin mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron am 7. Mai 2025 in Paris. Dort sagte Merz wörtlich (ab Minute 17:54): «Wir brauchen vor allem privates Kapital, das wir mobilisieren müssen, um die notwendigen Investitionen auch zu ermöglichen.»
Die Aussage bezieht sich auf die von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorgeschlagene Initiative zur Europäischen Spar- und Investitionsunion (SIU). Demnach sollen Gelder für Investitionen in Europa beschafft werden, «insbesondere indem Kleinanleger mit einfachen und kostengünstigen Spar- und Anlageprodukten und durch geeignete steuerliche oder sonstige Anreize dazu angeregt werden, sich am Kapitalmarkt zu beteiligen».
Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erklärte eine Kommissionssprecherin hierzu: «Die Europäische Kommission hat keine Pläne, eine zentrale Datenbank für Vermögenswerte von EU-Bürgern zu schaffen.» Die Pressestelle des Bundeskanzlers äußerte sich auf dpa-Anfrage bis Redaktionsschluss nicht.
Zu diesem Thema werden regelmäßig Falschbehauptungen verbreitet: etwa zu einem vermeintlich geplanten Vermögensregister in der EU, der Anti-Money Laundering Authority (AMLA) oder der Europäischen Spar- und Investitionsunion (SIU).
(Stand: 28.05.2025)