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Bargeldzahlungen in der EU weiterhin möglich

Ein eindeutiger Fall von Clickbait: Ein User verkündet aufgeregt die Nachricht von einem angeblichen Bargeldverbot in der EU. Seiner Meinung nach sei das der Beweis von «voller Kontrolle und Abhängigkeit» vom Staat. Was steckt dahinter?

Bewertung

Die Meldung wurde überspitzt dargestellt. Es soll kein Bargeldverbot, sondern lediglich eine Obergrenze von 10.000 Euro für Barzahlungen eingeführt werden.

Fakten

Als Quelle wird eine Meldung der Tagesschau angegeben. Dort geht es allerdings nicht um ein Verbot, sondern darum, dass es in der EU künftig eine Obergrenze von 10.000 Euro für Bargeldzahlungen geben soll. Ziel sei vor allem die Bekämpfung von Geldwäsche.

Das erklärte auch der Rat der EU in einer Pressemitteilung. Die Bargeldobergrenze ist eine von mehreren Maßnahmen zum Schutz vor Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Mit Veröffentlichung im Amtsblatt der EU treten die neuen Maßnahmen in Kraft. Anwendbar wird die Verordnung zur Geldwäschebekämpfung jedoch erst 2027.

Außerdem: Für Privatpersonen, die nicht gewerblich mit einem Kaufgegenstand handeln, soll diese Obergrenze ohnehin nicht gelten. Privatkäufe von zum Beispiel Gebrauchtwagen dürfen also weiterhin auch in höheren Beträgen bar bezahlt werden, sofern eben keine der beiden Vetrtragsparteien gewerblich mit Autos handelt.

Handel mit Bargeld in Deutschland

Bislang gibt es hierzulande keine Obergrenze für Bargeldzahlungen. Wer mehr als 10.000 Euro bar bezahlen will, muss sich allerdings ausweisen und der Händler muss diese Angaben aufbewahren. Für den anonymen Barkauf von Edelmetallen gilt seit Januar 2020 eine Grenze von 1.999,99 Euro. Liegt die Kaufsumme darüber, muss der Händler ebenfalls die Identität des Kunden festhalten. Die Barzahlung von Immobilien ist bereits seit April 2023 verboten.

Die Deutschen hängen am Bargeld, wie aus einer aktuellen Studie der Deutschen Bundesbank hervorgeht: Letztes Jahr wurde die Hälfte aller Transaktionen mit Banknoten und Münzen gezahlt. Allerdings werden auch bargeldlose Transaktionen immer beliebter. 44 Prozent der Befragten zahlen am liebsten unbar. Auch die Möglichkeiten dazu sind gestiegen: «Bei 80 Prozent aller Zahlungen vor Ort wäre eine Bezahlung per Karte oder mit dem Smartphone möglich gewesen.»

(Stand: 31.07.2024)

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Wirtschaft, Verbraucher

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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