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Coca-Cola wird mit Zuckerkulör gefärbt

Verschiedene Insektenarten werden für die Produktion von Nahrungsmitteln verwendet. Doch nicht alles, was darüber geschrieben wird, stimmt. So kursiert zum Beispiel das Gerücht, dass Coca-Cola einen aus dem «Cochinil-Insekt» gewonnenen Stoff enthält: «Aus den Weibchen und Eiern dieser Insekten entsteht ein Pigment, das auch in Lippenstiften zu finden ist und das Coca-Cola braun färbt.» Zusammen mit dem Text wird das Bild eines Käfers verbreitet. Auch der Name des Getränks soll demnach auf dieses Tier zurückgehen.

Bewertung

Der Farbstoff (Ammoniumsulfit-)Zuckerkulör gibt Coca-Cola den typischen Braunton. Das Getränk hat keine tierischen Inhaltsstoffe. Sein Name geht auf die ursprüngliche Zutat Kokain zurück. Das Foto zum Text zeigt einen Regenkäfer, keine Cochenille-Schildlaus.

Fakten

Laut Webseite des Unternehmens (auf «Nährwerte anzeigen» klicken) sind in Coca-Cola Wasser, Zucker, Kohlensäure, Farbstoff E 150d, das Säuerungsmittel Phosphorsäure und natürliches Aroma inklusive Koffein enthalten. Hinter dem Farbstoff E 150d verbirgt sich Ammoniumsulfit-Zuckerkulör, das aus karamellisiertem Zucker gewonnen wird. Zur Beschleunigung des Karamellisierens können etwa Säuren sowie Sulfite und/oder Ammoniumverbindungen verwendet werden, erklärt das Bundesinstitut für Risikobewertung.

Coca-Cola enthält kein E 120

Im Posting wird also fälschlicherweise angenommen, dass die Farbe von Coca-Cola aus Insekten gewonnen wird. Tatsächlich gibt es einen Farbstoff, auf den das zutrifft: echtes Karmin (E 120). Für dessen Herstellung werden die Weibchen der Cochenille-Schildlaus getrocknet. Der Farbstoff steckt in einigen Lebensmitteln wie Süßigkeiten, Spirituosen oder Limonaden, aber auch in Kosmetikprodukten wie Lippenstiften. Coca-Cola enthält keinen Schildlaus-Farbstoff und auch keine anderen Zutaten tierischen Ursprungs.

Der Name des Getränks leitet sich nicht von der Cochenille-Schildlaus ab. Tatsächlich enthielt die Limonade anfangs Kokain, gewonnen aus einem Extrakt der Blätter des Coca-Strauchs. Neben der Colanuss, die das bis heute in der Zutatenliste stehende Koffein enthält, war die Droge einer der Namensgeber für Coca-Cola.

Das Bild, das zusammen mit der Falschbehauptung verbreitet wird, zeigt keine Schildlaus, sondern ein Regenkäfer-Weibchen aus der Gattung Pleocoma. Das Foto stammt von der Homepage des US-amerikanischen Naturhistorikers Wayne P. Armstrong.

(Stand: 25.4.2023)

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Verbraucher, Gesundheit

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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