Bewertung
Die Behauptung ist falsch. Die US-Regierung hat keine Maßnahmen gegen sogenannte Chemtrails angekündigt – zumal längst nachgewiesen wurde, dass diese nicht existieren. Die «Operation Skywatch» stammt aus den 1950er-Jahren und war Teil der Vorbereitungen auf einen möglichen Angriff im Kalten Krieg.
Fakten
Es gibt keinerlei Hinweise, die für die Existenz einer US-Taskforce gegen «Chemtrails» sprechen. Auf der offiziellen Website des Weißen Hauses liefern die Begriffe «Skywatch» oder «Chemtrail» keinerlei Treffer. Darüberhinaus erklärt die US-Umweltschutzbehörde Environmental Protection Agency (EPA) auf ihrer Website, dass ihr keinerlei absichtliche Freisetzung chemischer Substanzen in die Atmosphäre bekannt sei.
Wie zum Beispiel beim Deutschen Wetterdienst zu lesen ist, sind die weißen Streifen, die Flugzeuge manchmal am Himmel hinterlassen, sogenannte Kondensstreifen (englisch: contrails). Sie entstehen aus Wasserdampf und Rußpartikeln, die beim Verbrennen von Kerosin freigesetzt werden. Bei hoher Luftfeuchtigkeit bleiben sie länger sichtbar. Zahlreiche Institute und Behörden, darunter auch das Bundesumweltamt oder der Deutsche Bundestag bestätigen dies – und sie alle stellen klar, dass «Chemtrails» nicht existieren.
Entgegen mancher Behauptungen handelt es sich bei Kondensstreifen nicht um Chemikalien, die von Regierungen oder angeblichen Eliten versprüht würden, um Menschen zu vergiften. Für diese Theorie gibt es keinerlei Beweise.
Was hingegen stimmt: Im US-Bundesstaat Florida liegt ein Gesetzesentwurf vor, der Wettermanipulation verbieten soll. Wettermanipulation, beziehungsweise sogenanntes Geoengineering ist tatsächlich technisch möglich und wird manchmal mit der «Chemtrail»-Theorie verwechselt – ist aber ein ganz anderes Thema.
Operation aus dem vergangenen Jahrhundert
Auch die «Operation Skywatch» ist keine Erfindung – aber sie stammt aus den 1950er-Jahren. Damals ließ die US-Regierung Bürger den Himmel nach tief fliegenden feindlichen Flugzeugen absuchen, da es noch kein flächendeckendes Radarsystem gab. Das geschah im Zuge des Kalten Kriegs. Im Bundesstaat Indiana steht noch heute ein ursprünglicher Wachturm aus jener Zeit als historisches Zeugnis.
Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) hat bereits zahlreiche Faktenchecks zum Thema «Chemtrails» veröffentlicht, zum Beipiel hier, hier und hier.
(Stand: 17.04.2025)