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Erfundene Verbindungen zwischen Konzernen verbreitet

Verschwörungsgläubige sehen immer wieder vermeintlich geheime Verbindungen zwischen Finanzkapital, Pharmakonzernen und der Covid-19-Pandemie. Ein Facebook-Post fasst auf einem Screenshot gleich eine Reihe von Behauptungen zusammen. Das «chinesische Biolabor in Wuhan» – gemeint ist offenkundig das Wuhan Institute of Virology – gehört laut dem Post dem Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK). Dieser wiederum sei im Besitz des Pharmakonzerns Pfizer. GSK soll zudem von der Finanzabteilung des Vermögensverwalters BlackRock verwaltet werden, die ebenfalls die Finanzen der «Soros Foundation» verwalte. Die «Soros Foundation» verwalte dazu noch den französischen Versicherungskonzern AXA. Sind diese Verbindungen wirklich real?

Bewertung

Die Behauptungen sind größtenteils falsch.

Fakten

Das Wuhan Institute of Virology stand während der Corona-Pandemie im Fokus der Berichterstattung, weil einige dort den Ursprung der Pandemie vermuteten. Die Herkunft des Sars-CoV-2-Virus ist aber weiterhin umstritten. Das Institut bestreitet, es freigesetzt zu haben. Das Labor wird nicht von GlaxoSmithKline, sondern von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften betrieben.

Die US-Fondsgesellschaft BlackRock verwaltet, anders als in dem Posting behauptet, nicht die Finanzen von GSK. Die Fondsgesellschaft gehört bei GSK lediglich zur Gruppe der institutionellen Anleger, also beispielsweise Banken und Fondsgesellschaften. Bei GSK hält BlackRock einen Anteil von etwa 5,7 Prozent.

Die Finanzen der «Open Foundation Company» kann Blackrock nicht verwalten, da es diese angebliche Organisation von George Soros gar nicht gibt. Vermutlich ist die Stiftung Open Society Foundations oder die Investmentfirma Soros Fund Management gemeint. Letztere hielt bis 2020 Anteile an Blackrock. Es gibt aber keine Belege dafür, dass die «Finanzabteilung» von Blackrock die Finanzen der Soros Fund Management verwaltet hätte.

Weder die Open Society Foundations noch Soros Fund Management verwalten «die französische Axa». Der Axa-Konzern ist mittlerweile ein internationales Versicherungsunternehmen. Das Soros Fund Management hielt lediglich bis zum Jahr 2023 Anteile an der Axa Equitable Holdings, einem US-Finanzdienstleister, der vor längerer Zeit von Axa aufgekauft wurde. Allerdings hat Axa ihre Anteile an Equitable Holdings im Jahr 2019 wieder verkauft.

Auch die Behauptung, der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) besitze den Impfstoffproduzenten Pfizer, ist falsch. GSK ist eine Aktiengesellschaft, die sich zu etwa 11 Prozent im Besitz institutioneller Anleger befindet. Die große Mehrheit des Aktienbesitzes ist weit gestreut. Pfizer ist nicht im Besitz von GSK, sondern gehört zu gut 66 Prozent großen institutionellen Anlegern.

Ein weiterer Hinweis auf die Unabhängigkeit der beiden Unternehmen: GSK und Pfizer gründeten im Jahr 2019 ein gemeinsames Joint Venture namens GSK Consumer Healthcare. GSK ist daran mit 68 Prozent und Pfizer mit 32 Prozent beteiligt.

Ganz ähnliche Falschbehauptungen wie in dem aktuellen Post vom Oktober 2024 hat dpa schon vor drei Jahren in einem Faktencheck aus Luxemburg widerlegt.

(Stand: 24.10.2024)

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Corona, Gesundheit

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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