Bewertung
Nein. Bei dem verbreiteten Foto handelt es sich um eine Fälschung. Der Ex-Hamas-Chefs soll allerdings – wie auf dem Titel behauptet – wirklich Milliardär sein.
Fakten
Dieses Cover hat «Forbes» nie veröffentlicht. Bill Hankes, Sprecher der US-Ausgabe des Wirtschaftsmagazins, bestätigt der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass es sich bei dem Titel mit Ex-Hamas-Führer Chaled Maschaal um eine Fälschung handelt.
Das Original zeigt Meta-Chef Mark Zuckerberg
Einige Ungereimtheiten auf dem Titel weisen auf einen Fake hin: Auf dem angeblichen Forbes-Cover mit Mashal Maschaal steht als Erscheinungsdatum der 7. Oktober 2023 – also der Tag des Terrorangriffs der Hamas. Ein Blick in das Archiv des alle zwei Monate erscheinenden Finanzmagazins zeigt allerdings, dass die Zeitschrift in der Ausgabe Oktober/November Meta-Chef Mark Zuckerberg auf dem Titelbild hatte. Rückwirkend findet sich im Titelbild-Archiv von Forbes seit Februar 2018 keine Ausgabe, auf der der ehemalige Hamas-Chef zu sehen ist.
Weitere Abweichungen vom echten Cover
Wer das aktuelle Cover neben die gefälschte Version hält, sieht weitere Veränderungen. Das aktuelle Layout etwa sieht anders aus als beim Fake: Seit Mitte 2019 ist der Hintergrund stets in Schwarz gehalten, der weiße Schriftzug «Forbes» wird oben auf der Seite zentriert. Rechts steht zudem ein Zitat der auf dem Cover abgebildeten Person.
Maschaals genaues Vermögen bleibt unklar
Der genaue Reichtum von Chaled Maschaal bleibt unklar. Mehrere Medien wie etwa «t-online.de» berichten von einem Vermögen von etwa vier Milliarden US-Dollar. Dabei berufen sie sich auf einen mittlerweile gelöschten X-Beitrag der israelischen Botschaft in den USA. Hier zu sehen als Embed nach dem dritten Absatz im archivierten Beitrag von «t-online.de». In einem Bericht der «New York Post» geht es um das luxuriöse Leben der Hamas-Führer und dabei auch um Maschaal.
Misslungener Giftanschlag auf Chaled Maschaal
Chaled Maschaal fungiert heute als eine Art Außenminister der islamistischen Organisation. In Erinnerung bleibt die versuchte Tötung des damaligen Hamas-Führers, die als einer der größten Misserfolge in der Geschichte des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad gilt. Israelische Agenten hatten 1997 in der jordanischen Hauptstadt Amman versucht, ihn mit einem tödlichen Gift zu besprühen.
Der jordanische König Hussein war über den Giftanschlag auf seinem Territorium – drei Jahre nach dem Friedensschluss mit Israel – so empört, dass er den damaligen und heutigen Regierungschef Benjamin Netanjahu zwang, ein Gegengift zur Rettung von Maschaal liefern zu lassen.
(Stand: 27.11.2023)