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Göring-Eckardt wird erfundene Aussage über Rentner in den Mund gelegt

Katrin Göring-Eckardt zählt zu den bekanntesten Politikern der Grünen. Zwei Monate vor der voraussichtlich im Februar anstehenden Bundestagswahl macht nun ein Bild mit einer skandalösen Aussage der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages in sozialen Netzwerken die Runde. So wird behauptet, die 58-Jährige hätte sich abfällig über Rentner geäußert. Konkret heißt es darin: «Die ehemalige Küchenhilfe bezeichnet Rentner als Parasiten die keiner braucht» (Schreibweise im Original). Eine Quelle für die Äußerung wird nicht angegeben.

Bewertung

Es finden sich keinerlei Aufzeichnungen einer derartigen Äußerung durch Katrin Göring-Eckardt. Ihr Büro spricht von einer Fälschung und prüft rechtliche Schritte. Zu ihrer Arbeit als Küchenhilfe in der DDR hat Göring-Eckardt mehrfach Stellung bezogen.

Fakten

Die angebliche Aussage Katrin Göring-Eckardts tauchte im April 2024 im Titel eines KI-generierten Videos auf dem inzwischen gelöschten Youtube-Kanal «Deutsche Wahrheit» auf. Mitte November wurde die vermeintliche Äußerung in Form einer Grafik in den sozialen Netzwerken verbreitet.

Ein entsprechender Beitrag auf X wurde inzwischen 184.000-mal angezeigt und hat nahezu 5.000 Likes. Auch auf anderen Plattformen wie Facebook oder TikTok wurde das Bild von verschiedenen Nutzern hochgeladen.

Büro prüft rechtliche Schritte
Tatsächlich finden sich jedoch keine Beweise dafür, dass Göring-Eckardt eine entsprechende Aussage wirklich tätigte. Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur teilt das Büro der Grünen-Politikerin schriftlich mit, die Zuschreibung sei ein «Fake und frei erfunden». Zudem prüfe man rechtliche Schritte.

Da es sich bei der 58-Jährigen um eines der bekanntesten Gesichter der Grünen handelt, würde eine derartige Äußerung zudem große mediale Beachtung finden. Jedoch fand hierzu keinerlei Berichterstattung in den deutschen Medien statt, wie eine Netzrecherche zeigt.

Arbeit als Küchenhilfe in der DDR
Richtig ist, dass Göring-Eckardt in jungen Jahren als Küchenhilfe in der DDR arbeitete. Hierzu bezog die Politikerin in der Vergangenheit bereits mehrfach öffentlich Stellung. So sagte sie im Sommer 2023 im Interview mit der «taz» beispielsweise: «Mir wird ja gerne vorgeworfen, dass ich mal als Küchenhilfe gearbeitet hatte, damals als junge Frau in der DDR. Sie nutzen den Beruf der Küchenhilfe als Schimpfwort und wollen zugleich für die »kleinen Leute« sprechen? Das beleidigt doch alle Küchenhilfen, die schwere Arbeit für wenig Geld machen». Im Juni dieses Jahres äußerte sich die Grünen-Politikerin ähnlich im Interview mit dem «Focus».

(Stand: 15.12.2024)

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Wahlen, Politik

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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